Mülheim. Tonnenschwere Schachtelemente hievt ein Kran am Dickswall präzise an ihren Platz. Wann Mülheimer mit Entspannung an der Baustelle rechnen können.
Höchste Konzentration und auch Spannung herrscht am Freitagmorgen auf der Großbaustelle am Dickswall. Die Verrohrung des Rumbachs geht einen weiteren entscheidenden Schritt voran: Im vorletzten Abschnitt nahe der Kreuzung am Tourainer Ring hebt ein tonnenschwerer Mobilkran massive Betonelemente präzise an ihren Platz.
Das enorme Gewicht des neuen Schachtbauwerks macht’s notwendig, es in mehreren Teilen einzuheben. Anschließend, so erklärt es Susanne Schürmann von der Stabstelle Klimaschutz, müssen die verbindenden Teile betoniert werden. Das Schachtbauwerk soll damit den bereits hergestellten ersten Bauabschnitt im Umfeld der Kreuzung Kämpchen-/Kalkstraße mit dem dritten verbinden. Er dient aber auch der Kontrolle, Reinigung wie Be- und Entlüftung des Kanals.
Ein Ende der Belastung für Anwohner am Dickswall ist abzusehen
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Seit November 2020 dauern die Sanierungsarbeiten an dem wichtigen dritten Abschnitt des Rumbachkanals entlang des Dickswalls vom Kaiserplatz bis kurz hinter der Kreuzung Tourainer Ring an. Zum Leidwesen der Anwohner, die dem massiven Lärm und den Erschütterungen vor ihrer Haustür beinahe täglich ausgesetzt waren.
Dafür sorgten zum Teil mächtige Kanalrohre aus Beton und mit zwei Meter Innendurchmesser, die für den neuen und auch für den noch parallel laufenden alten Rumbach unter die Erde gebracht wurden. Zwei Mischwasserkanäle müssen ebenfalls noch vollständig in den Boden. Das soll in den kommenden Wochen im Bereich der Kreuzung Tourainer Ring passieren. Des weiteren werden etliche Ver- und Entsorgungsleitungen gesichert oder umgelegt, wenn sie der Trasse der vier Hauptleitungen und ihren verschiedenen Schachtbauwerken im Weg liegen.
Die gute Nachricht: Im Mai 2023 soll mit dem Gröbsten und somit auch der Belastung an dieser Stelle Schluss sein, teilt die Stadt mit. Anschließend werden zwar noch Leitungen verlegt und die Fahrbahn komplett erneuert, und doch hat man es geschafft, die erwartete Bauzeit von fünf Jahren deutlich zu verkürzen.
Gläserne Schachtabdeckungen lassen auf das Leben im Rumbach schauen
Mit diesem neusten Schritt hat man erstmals eine durchgängige Verbindung des neuen Rumbachs zwischen Kaiserplatz/Forum und der Kreuzung Walkmühlenstraße/Kattowitzer Straße geschaffen. Damit der Rumbach am Ende auch fließen kann, sind allerdings noch weitere Schritte notwendig. So ist der vierte Bauabschnitt noch nicht umgesetzt, der den Anschluss im Bereich Walkmühlenstraße herstellt.
Zudem muss die neue Verrohrung zusätzlich mit Fischborsten ausgestattet werden, die etwa Jungfischen das Aufsteigen und Wandern ermöglichen sollen. Außerdem muss die Sohle zusätzlich mit Kies und Geröll ausgelegt werden. Zwar wird der neue Rumbach nicht, wie einmal von der Partei „Die Partei“ vorgeschlagen, oberirdisch durch Mülheim verlaufen. Doch eine Besonderheit soll die Erneuerung noch krönen: An verschiedenen geeigneten Stellen soll der Bach gläserne Schachtabdeckungen erhalten. Durch sie wird man das neue Leben beäugen können.