Mülheim. 2024 wird die Vallourec-Rohrproduktion in Mülheim Geschichte sein. Was die Agentur für Arbeit Mitarbeitern bietet und wie sie ihre Chancen sieht.

Um den Beschäftigten der Vallourec-Werke Mülheim und Düsseldorf Perspektiven für die Zeit nach der für Ende des Jahres geplanten Betriebsstilllegung zu schaffen, ist die Agentur für Arbeit jetzt in die Offensive gegangen.

Wie der Vorsitzende der Agentur-Geschäftsführung, Jürgen Koch, nun im Gespräch mit dieser Redaktion berichtete, hat seine Arbeitsverwaltung eigens zwei Arbeitsvermittler zusätzlich eingestellt. Nicht diese, sondern zwei erfahrene Kräfte seien ab sofort direkt auf dem Gelände des Vallourec-Werkes in Styrum tätig, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer Zukunft nach dem anstehenden Aus bei Vallourec zu verhelfen. Rund 1000 Mülheimer und Oberhausener seien von den Werksschließungen betroffen.

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Mülheims Agentur-Chef: „Eigentlich müssten alle ganz schnell einen anderen Job finden“

Rund 80 Prozent der Beschäftigten bei Vallourec seien Fachkräfte, so Koch. Da sei es nun eine „Probe auf Exempel“, ob es angesichts des vielfach beklagten Fachkräftemangels gelinge, ihnen schnell eine Anschlussbeschäftigung zu vermitteln. Hatte der Vallourec-Konzern im Herbst selbst davon gesprochen, dass bereits 70 Unternehmen Interesse an den ausscheidenden Mitarbeitern angemeldet hätten, so sind Koch „über 50“ derartige Interessenbekundungen bekannt.

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Für einen Teil der (älteren) Beschäftigten würden sicher die Instrumente von Sozialplan und Sozialtarifvertrag mit Abfindungen greifen, für alle anderen wolle sich seine Agentur in der Jobvermittlung ins Zeug legen. Mit Blick auf den Fachkräftemangel sagt Koch: „Eigentlich müssten alle ganz schnell einen anderen Job finden.“ Das ganze Jahr, jeden Tag, werde die Agentur bei Vallourec vor Ort bleiben und auch nötige Qualifizierungen vermitteln. „Das hat es meines Wissens noch nie gegeben“, so Koch. In Kürze soll es in der Innogy-Halle auch eine erste Jobbörse geben, direkt mit Vorstellungsgesprächen.