Mülheim. Die Proteste im Iran bewegen die Welt. Auch das Mülheimer Theater an der Ruhr widmet sich der bitteren Situation und zeigt einen bewegenden Film.
Die Frauen im Iran haben ihre Stimme erhoben – und mit ihnen sehr viele vor allem junge Menschen. Das Theater an der Ruhr möchte die Entwicklungen der jüngsten Zeit mit unterschiedlichen Formaten begleiten. Am Sonntag, 15. Januar, um 16 Uhr wird der vielfach ausgezeichnete Film „No Land‘s Song“ (2013) von Ayat Najafi gezeigt. Anschließend, gegen 17.45 Uhr, wird es ein Gespräch mit Theatergründer Roberto Ciulli und dem Regisseur geben.
Seit der Islamischen Revolution 1979 ist es Frauen im Iran verboten, öffentlich Solo zu singen – zumindest vor einem männlichen Publikum. Die junge Komponistin Sara Najafi widersetzt sich der Zensur und den Tabus und ist fest entschlossen, in Teheran ein offizielles Konzert für weibliche Solosängerinnen zu organisieren. Ihr Bruder Ayat begleitet sie bei dieser Herausforderung mit der Kamera – und erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen und mutigen Projekts in „No Land‘s Song“ (2013).
Einblick in die aktuelle Situation
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Die Kritiker lobten den Film. „Der Film […] brennt sich mit der Geschichte seiner Protagonistin in die Herzen der Zuschauer ein, indem er von künstlerischem Widerstand, Humor, Freundschaft und schließlich vom Triumph in einem Land erzählt, das für die Verweigerung von Frauenrechten berüchtigt ist“, schrieb beispielsweise die New York Times.
Ayat Najafi hält sich aktuell wieder im Iran auf und wird dem Publikum in Mülheim im Live-Call einen Einblick in die aktuelle Situation Kunstschaffender im Iran geben wird. Danach wird Roberto Ciulli über das Engagement des Theater an der Ruhr im Iran berichten. Es ist als erstes westliches Ensemble nach der Islamischen Revolution dort in den 90er Jahren aufgetreten, hat Dialoge angestoßen und Türen für andere Theater geöffnet.
Der Eintritt zu Film und Gespräch ist frei.