Mülheim/Herne. Eine Hernerin verkaufte ihr erstes eigenes Auto nach Mülheim. „Ich habe ihn sehr geliebt“, sagt sie über den Seat. Doch der ist längst woanders.

  • Mit einem Facebook-Aufruf sucht Isabell Dreesen nach ihrem ehemaligen Auto.
  • Der blaue Seat Leon war das erste eigene Auto der Hernerin, 2021 hatte sie ihn verkauft.
  • Der damalige Käufer aus Mülheim ist möglicherweise weit weggezogen.

Am Silvestertag startete Isabell Dreesen eine ungewöhnliche Suchaktion in einer beliebten Mülheimer Facebook-Gruppe („Du weißt, dass du aus Mülheim kommst“). Sie möchte etwas zurückhaben, von dem sie sich im Oktober 2021 freiwillig trennte: einen dunkelblauen Seat Leon 1M, Baujahr 2003, ihr erstes eigenes Auto.

Ende vorletzten Jahres habe sie den Wagen an einen netten jungen Mann aus Mülheim verkauft, schreibt die 23-Jährige, die in Herne wohnt. Es müsse wohl jemand aus Styrum gewesen sein. Jetzt tut es ihr leid. „Ich vermisse dieses Auto unfassbar“, klagt Isabell Dreesen, „und würde ihn so gern wieder haben. Deswegen bete ich, dass er noch nicht im Ausland oder in der Schrottpresse gelandet ist.“ Der nahe liegende Weg, ein Anruf beim neuen Besitzer, habe nicht funktioniert: Die Handynummer, die der Käufer ihr damals gab, sei leider nicht mehr aktuell.

Blauer Seat Leon wurde im Herbst 2021 nach Mülheim verkauft

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Auch ein Foto des schmerzlich vermissten Fahrzeugs hat Isabell Dreesen gepostet: Es zeigt den Wagen, frisch gewaschen und bereits mit Mülheimer Nummernschild. Kurz nach dem Verkauf, zum Preis von gerade mal 600 Euro, habe sie den neuen Besitzer zufällig noch einmal getroffen, berichtet die junge Frau, er sei extra noch einmal zu ihr nach Hause gekommen. Den Wagen habe sie in gutem Zustand abgegeben, abgesehen von einer Minibeule mit Kratzern im vorderen rechten Kotflügel, nach einem kleinen Missgeschick beim Parken.

Der blaue Seat Leon sei ihr erstes eigenes Auto gewesen, so die Hernerin, ein Geschenk ihres damaligen Freundes. Knapp drei Jahre lang habe sie den Wagen gefahren, fast 70.000 Kilometer weit. „Er war immer treu, ich habe ihn sehr geliebt.“ Aus privaten Gründen habe sie ihn 2021 verkaufen müssen, kurz vor dem Tüv-Termin.

Brief an den neuen Besitzer brachte nichts - Anschrift stimmt nicht mehr

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Mit ihrer Facebook-Suche hat Isabell Dreesen etliche Likes und Herzchen gesammelt, viele Glückskleeblätter geerntet. Mitfühlende Kommentatoren geben Tipps, wie sie den neuen Besitzer vielleicht ermitteln könne. Eine Frau hatte die Idee, ganz klassisch einen Brief an die Anschrift zu schreiben, die im Kaufvertrag steht. Die Hernerin kam diesem Rat dankbar nach, fuhr selber nach Mülheim, legte einen Brief in den Hausflur und hoffte „auf ein Neujahrswunder“. Ihr ehemaliges Auto sah sie allerdings nicht an der Straße stehen, fand auch nicht den gesuchten Namen auf dem Klingelschild.

Seitdem sind fast vier Wochen gegangen, doch Isabell Dreesen hat ihren geliebten Seat nicht wiederbekommen. Es gestaltet sich schwierig, denn der junge Mülheimer hat das Auto entweder nicht lange behalten, oder er ist umgezogen. „Ich weiß, dass der Wagen mittlerweile im Landkreis Osnabrück zugelassen ist“, sagt Dreesen jetzt, Ende Januar. „Dort komme ich allerdings leider nicht weiter.“

Mittlerweile hat sie sich ein neues Auto zugelegt, einen Opel Astra OPC. Falls der Seat doch noch zu ihr zurückkommt, würde sie ihn gerne als Zweitwagen behalten.