Mülheim. Frei von Corona-Regeln können die Mülheimer in diesem Jahr Silvester feiern. Stadt und Einsatzkräfte hoffen indes auf Vernunft – und auf Respekt.
Die Feuerwehr hat mehr Fahrzeuge im Einsatz als sonst, auch die Polizei ist gewappnet: Ein erstes Silvesterfest ohne Corona-Beschränkungen steht wieder an. Theoretisch ist alles wieder erlaubt. Doch bei der Stadt hofft man sehr, dass sich das Böllern in Grenzen hält – schon allein, um die Krankenhäuser nicht zu überlasten.
Auch wenn Corona keine große Rolle mehr spielt: „Die Kliniken sind durchaus in Sorge, dass der Andrang zu groß wird“, weiß Stadtsprecher Volker Wiebels. Man fürchte Verletzungen durch Feuerwerkskörper, zu viel Alkohol, gewalttätige Streitigkeiten. „Es wäre schön, wenn die Mülheimer das neue Jahr mit Maß und Ziel begrüßen.“
In der Nähe von Krankenhäusern und Alteneinrichtungen darf nicht geböllert werden
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In den vergangenen zwei Jahren war der Verkauf von Feuerwerksartikeln verboten – nun sind Knaller und Co. wieder flächendeckend erhältlich. Einige Städte allerdings haben für den Jahreswechsel 2022/23 Böllerverbotszonen ausgewiesen. Nicht so Mülheim: Hier gelten laut Wiebels nur die generellen gesetzlichen Vorgaben: „Heißt: In der Nähe von Krankenhäusern, Alteneinrichtungen und in Altstädten mit Fachwerk darf nichts gezündet werden.“ Auch wenn es in der Mülheimer Altstadt nur vereinzelt Fachwerkhäuser gibt, müsse man dort schon wegen der Nähe zu den Krankenhäusern zurückhaltend sein. Auf ein Glasverbot wird ebenfalls verzichtet; „das gibt’s erst wieder zu Karneval“.
„Die Stadt setzt darauf, dass die Leute vernünftig sind und ihr Geld für wichtigere Dinge ausgeben.“ Wer aufs Böllern verzichte, tue damit auch der Tier- und Pflanzenwelt einen Gefallen, so Wiebels. OB Marc Buchholz geht mit gutem Beispiel voran und lässt das Knallen sein. Er werde aber keinem vorschreiben, was er zu tun hat, hatte er jüngst betont. Die Mülheimer müssten „selbst wissen, wie viel sie verballern“.
Polizei hat deutlich mehr Kräfte im Einsatz als an normalen Wochenend-Nachtdiensten
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Polizei und Feuerwehr jedenfalls sind in Alarmbereitschaft. Man habe deutlich mehr Kräfte im Einsatz als sonst in Wochenend-Nachtdiensten, so Polizeisprecher Matthias Werk, und habe „die Hotspots im Blick, an denen es Probleme geben könnte“. Man werde auch anderswo „verstärkt Präsenz zeigen“ und notfalls schnell Kräfte zusammenziehen.
Bei der Berufsfeuerwehr werden in der Neujahrsnacht 44 Personen Dienst tun, bei der freiwilligen Feuerwehr 16 Leute. Vier zusätzliche Löschfahrzeuge und drei weitere Rettungswagen von DRK, Johannitern und Maltesern stehen bereit, so Feuerwehrsprecher Florian Lappe. Auch er hofft auf umsichtiges Verhalten: „Wer viel Alkohol trinkt, sollte kein Feuerwerk zünden.“ Lappe appelliert an alle Feiernden: „Bitte nicht mit Feuerwerkskörpern auf vorbeifahrende Autos oder auf Einsatzfahrzeuge zielen.“ Auch wenn es in Mülheim bisher eher selten Übergriffe gab: „Wir hoffen, dass die Bürger auch in diesem Jahr allen Einsatzkräften Respekt zollen.“