Mülheim. Beim Fahrradklimatest können Mülheimer noch bis zum 30.11. ihre Erfahrung beim Radeln mitteilen. Was bringt das für die Verkehrspolitik?

Dass das Fahrrad als Verkehrsmittel eine wachsende Bedeutung in Mülheim bekommen soll, ist zwar weitestgehend Konsens in Politik und Verwaltung. Doch noch für wenige Tage haben die Mülheimer die Chance, den Entscheidern in der Stadt den Weg aufzuzeigen. Bis zum 30. November steht dafür der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs im Internet zur Verfügung. Die Fragen haben es in sich.

Wie läuft es zum Beispiel mit der Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen? Im vergangenen Test 2020 gab es dafür eine glatte fünf als Schulnote – mangelhaft. Ähnlich unterirdisch bewerteten die Mülheimer vor zwei Jahren auch Führung von Fahrrädern durch Baustellen und die Möglichkeiten von Abstellanlagen für Fahrräder.

An diesen Punkten hat Mülheims Politik gearbeitet

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Doch bringt das was? Durchaus: Die Politik hat in den vergangenen zwei Jahren an diesen drei Punkten gearbeitet und 2021 etwa beschlossen, den Leitfaden der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte (AGFS) zur Grundlage des Baustellenmanagements zu machen. Ebenfalls auf den Weg gebracht sind so genannte Quartiersabstellanlagen als Pilotprojekte im Dichterviertel, Südviertel und in Broich.

Zudem sollen noch in diesem Jahr drei Mobilstationen an den Standorten Alte Straße, Broicher Mitte und Von-Bock-Straße zumindest begonnen, wenn nicht fertig gestellt werden, die Abstellanlagen, Leihräder, Carsharing und den Anschluss an den Nahverkehr zusammenführen. An der Mühlenbergkreuzung und an anderen Stellen hat man zudem damit begonnen, das Radeln zu beschleunigen.

Das Radeln wird attraktiver, vieles aber ist noch zu lösen: An das Falschparken auf Radwegen ging man bislang nicht entschlossen genug ran und insgesamt heimste die sympathische Stadt vor zwei Jahren nur ein „ausreichend“ (4,09) ein. Das reichte für Platz 21 unter 41 bundesweiten Städten in der Größenordnung 100.000 bis 200.000 Einwohner.

Der Fahrradklimatest zeichnet also anhand der Einschätzung von radelnden Bürgerinnen und Bürgern vor, welche Schwerpunkte eine Stadt künftig angehen soll. Gelegenheit, seine Erfahrungen einzubringen gibt es noch bis zum 30. November unter: fahrradklima-test.adfc.de/