Mülheim. Eine Offensive fürs Fahrrad will die Koalition in Mülheim gleich nach der Sommerpause angehen. So will Schwarz-Grün die Verkehrswende schaffen.
Wie schafft man Anreize, das Auto stehen zu lassen, um aufs Fahrrad umzusteigen? Grüne und CDU wollen für deutlich mehr Abstellplätze für Fahrräder in der gesamten Stadt sorgen, sogar von einer regelrechten „Radabstelloffensive“ ist die Rede.
Eine kurzfristige Sache allerdings dürfte das nicht werden, denn zunächst wird nur die Verwaltung mit einem „Konzept zur Förderung von Abstellanlagen“ beauftragt. Danach will man erste „Modellquartiere“ erproben und ausweiten.
Im Blick ist dabei nicht allein die Innenstadt, sondern sind ebenso verschiedene Stadtteile, wo man umfangreich Möglichkeiten schaffen will, und nicht punktuell wie bisher. Wo aber wie viele Stellplätze und in welcher Ausführung hinkommen, will nach Ansicht der Koalition gut bedacht werden: „In Wohngebieten geht es nicht nur um konventionelle Abstellbügel, sondern auch um Boxen oder Kleingaragen, wie sie sich seit einigen Jahren bereits in den Nachbarstädten bewährt haben“, erklärt Timo Spors (Grüne).
Modellquartiere sollen Dichterviertel, Südviertel und Broich werden
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Als erste „Modellquartiere“ geben Grüne und CDU das Dichterviertel, das Südviertel zwischen Kaiserstraße, Dickswall, Von-Bock-Straße und Paul-Essers-Straße an sowie das Gründerzeitviertel in Broich zwischen Duisburger Straße, Mentz-, Wilhelm- und Bülowstraße. Außerdem soll auch im Stadtbezirk 2 ein Areal gesucht werden.
Schwarz-Grün schweben „eine Mischung aus Plätzen für kürzere Abstelldauer und Fahrradkleingaragen oder -boxen für eine längere Abstelldauer“ vor. „Das veränderte Mobilitätsbewusstsein und die zunehmende Individualisierung der Verkehrswege“ sollen damit berücksichtigt werden, erläutert der verkehrspolitische Sprecher Siegfried Rauhut. In extra für Quartiere geschaffenen „Kleingaragen“ könnten bis zu zwölf Räder Platz finden, schlägt Rauhut vor. Der Zugang zu den angemieteten Plätzen könne über einen Schlüssel oder Code erfolgen.
CDU und Grüne reichen Antrag nach der Sommerpause ein
Denn eine Bremse in Sachen Verkehrswende ist – aus Sicht der Koalition – neben fehlenden Radwegen eben auch die kaum vorhandene Möglichkeit in der Stadt, teure Räder sicher und wettergeschützt abstellen zu können. Und wer zur Miete wohnt, hat oftmals dafür nur im eigenen Keller die Chance, das Rad über Nacht unterzubringen. Für Grüne und CDU „vielfach nicht die optimale Lösung“, vor allem, was schwere E-Bikes anbelangt.
In der nächsten Sitzung des Mobilitätsausschusses nach der Sommerpause am 1. September reicht Schwarz-Grün den Antrag ein.