Mülheim. Die Pläne für Wohnen und Gewerbe auf dem Freibad-Areal von Kämpgens Hof in Mülheim rufen die Politik auf den Plan. Warum sie nun reingrätscht.

Die Investoren, die das Freibad-Gelände an Kämpgens Hof mit Wohnungsbau, Büros und betreutem Wohnen entwickeln wollen, werden nicht einfach über einen Bauantrag zu ihrem Ziel gelangen. Mülheims Politik will sich mehr Mitspracherecht im großen Dümptener Stadtteilentwicklungsprojekt sichern.

Für den Planungsausschuss am 29. November beantragen CDU und Grüne, für das Projekt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Mit diesem Verfahren würden die Entscheidungen zur Art und zum Volumen der Bebauung nicht mehr allein in der Bauverwaltung getroffen. Der Politik, auch Bürgern wären Mitspracherechte garantiert. Am Ende des Verfahrens müsste die Politik dem Investitionsprojekt ihren Segen geben.

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CDU Dümpten: Ein sensibler Planungsbereich, der viele Fragen aufwirft

Es handele sich bei dem Areal um „einen sensiblen Planungsbereich, der hinsichtlich der Wohnverdichtung und der damit verbundenen Verkehrsbelastung viele Fragen aufwirft“, begründen CDU und Grüne ihre Initiative. Ausdrücklich erwähnen sie, dass sie etwa den von den Investoren zwischen Nikolaus-Ehlen-Straße und Haltestelle „Auf dem Bruch“ quer über das Gelände skizzierten Fuß- und Radweg planungsrechtlich absichern wollen.

Außerdem sei für eine Bebauung Wert auf Kriterien zu legen, die dem gesamtstädtischen Ziel dienten, bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität zu erreichen. So sollen etwa Erdgas oder Holz keine Rolle spielen für die Energieversorgung im neuen Quartier.

CDU-Politiker sehen große „Zukunftschance“ durch Investoren-Projekt an Kämpgens Hof

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Als „Zukunftschance“ bewertete dieser Tage die CDU Dümpten die Pläne zur Nachnutzung des Freibad-Areals. Offene Fragen bezüglich Verkehr und Klimaschutz seien aber zu klären. Bei geplanten 60 bis 70 Wohnungen plus Büroflächen sind laut der Dümptener CDU-Planungspolitikerin Petra Seidemann-Matschulla „bezüglich des Verkehrs natürlich vor allem Politik und Verwaltung in der Pflicht“. Es sei gründlich zu prüfen, wie das umliegende Straßennetz der zusätzlichen Verkehrsbelastung gewachsen sein könnte. Bereits jetzt staue sich zu Stoßzeiten das Blech an der Kreuzung Denkhauser Höfe / Mellinghofer Straße.

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Dümptens CDU-Vorsitzender Roland Chrobok will bei den Gebäudestandards neue Maßstäbe hinsichtlich des Klimaschutzes gesetzt sehen. Chrobok und Seidemann-Matschulla sind sich einig, dass das Projekt eine große Chance für den Stadtteil sein könne, wenn Projektentwickler, Politik, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger alle gemeinsam an einem Strang zögen.