Mülheim. Mülheim muss sich anstrengen, wenn es die Energiewende und Klimaziele erreichen will. Warum Politik, Verwaltung und Bürger aktiv werden müssen.

„Schlurf nicht so“ – haben mich die Großeltern beim Spaziergang immer ermahnt. Das Scharren auf der Stelle kommt eben davon, wenn man keinen Bock hat auf die verlangte Pflichtübung am Familiensonntag. Dabeisein war alles – oder zumindest, was der Enkel abliefern wollte.

Dies ist ein Kommentar hierzu:Energiewende Mülheim müsste sechs Wärmepumpen pro Tag bauen

Ob mahnende Worte des Fraunhofer-Instituts bei Politik und Verwaltung ankommen? Dass Mülheim jahrelang geschlurft hat, kann man an etlichen Defiziten in der Stadt ablesen: an den Ladesäulen, den ungenutzten Dächern und Freiflächen für Solarstrom, der Windkraft, dem ÖPNV, der Verkehrswende.

An Erkenntnissen, Gutachten und Handlungskonzepten mangelte es seit 2011 nie – doch stets hat man den Ausbau den Privaten und dem Markt überlassen.

Junge, nimm endlich die Füße hoch!

Auch interessant

Und der regelte? Wenig. Das Schlurfen hat aber nur den Hügel an unbewältigten Aufgaben vor sich her geschoben. Und wieder hört man Stimmen, die das kommunale Klimaziel erneut auf 2045 verschieben wollen. Doch auch damit sinken die Ansprüche nur wenig.

Jetzt muss die Stadt aktiv werden: Statt Fahrrad-Flöße auf der Ruhr müssen Wasser-Wärmepumpen dort unterstützt werden. Statt einzelne Eigentümer zu beraten, muss Bürokratie abgebaut und müssen so Investoren für große PV-Flächenanlagen begeistert werden – die sehen sich nämlich derzeit durch Bauordnungen behindert.

Oder wie meine Großeltern gesagt hätten: „Junge, nimm endlich die Füße hoch!“