Mülheim. Kritisch äußert sich der Mülheimer SPD-Landtagsabgeordnete Rodion Bakum über den geplanten sechsspurigen Ausbau der A40. Warum er zweifelt.

Bislang war die Frage des sechsspurigen Ausbaus der A40 zwischen Duisburg-Kaiserberg und Essen-Frohnhausen zwar immer wieder Streitthema, doch indes laufen die Pläne unverändert weiter. Auch die neue Schwarz-Grüne Landesregierung hat daran nicht gerüttelt – obwohl die Mülheimer Grünen im Wahlkampf sogar eine Petition gegen den Ausbau anstießen. Nun befeuert die SPD die Debatte erneut.

Diesmal ist es der SPD-Landtagsabgeordnete Rodion Bakum, der deutliche Zweifel am Sinn der Erweiterung äußert, wenn auch mit einem altbekannten Argument: Denn zwangsläufig endet der Ausbau des dritten Abschnitts auf Essener Gebiet an der Trasse in Frohnhausen und später am Innenstadttunnel. Es sei aus Bakums Sicht „absehbar, dass die A40 in den Abschnitten nicht ohne Weiteres sechsstreifig werden kann.“ Denn mitten drin fährt die U-Bahnlinie U18.

Landtagsabgeordneter fordert Lärmschutz auch ohne einen Ausbau

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Wie dieser Flaschenhals künftig erweitert werden soll, ist ungeklärt, als Vorschlag kursiert seit Jahren ein „Deckel“ über der Autobahn, auf dem die U-Bahn fahren könnte. Doch eben auch unter Schwarz-Grün ohne Ergebnis. Bakum stichelt gegen die neue Landesregierung: „Aus dem Koalitionsvertrag sind zwei Dinge hervorgegangen: ein Grüner Verkehrsminister sowie die Vereinbarung, dass laufende Projekte bis zur Novellierung des Bundesverkehrswegeplanes weiter bearbeitet werden sollen. Das mutet fast paradox an.“

Wer kein Konzept habe, müsse die Handbremse ziehen und nicht weiter planen, fordert Bakum. Denn es gehe um Gesamtkosten in Höhe von 660 Millionen Euro. Und ein weiteres ungelöstes Problem mahnt der Mülheimer Landtagsabgeordnete an: den Lärmschutz. Er ist aktuell an den Ausbau gekoppelt, Bakum würde dies lieber verbunden sehen mit dem steigenden Verkehrsaufkommen.

„Gemäß Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation sind die unmittelbaren A40-Anwohnenden schon jetzt – bei einer Verkehrsbelastung von 85.000 KFZ am Tag –einem Verkehrslärm ausgesetzt, der mit schädlichen Gesundheitsauswirkungen assoziiert wird. Bis 2025 wird eine Auslastung von bis zu 120.000 KFZ pro Tag prognostiziert.“