Mülheim. Ein Preis für ihre Lebenswerk wurde Dore O. schon Anfang 2022 zugesprochen, wenig später starb die Mülheimerin. Jetzt wurde sie posthum geehrt.
Der Verband der deutschen Filmkritik hat die avantgardistische Filmkünstlerin Dore O. mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Zwischen 1967 und 2000 realisierte die Mülheimerin 19 Filme, daneben hat sie auch ein großes Werk als bildende Künstlerin hinterlassen. Da Dore O. im März 2022 ganz unerwartet tot in der Ruhr aufgefunden wurde, musste die Preisverleihung im Filmhauskino Köln posthum stattfinden. Die „visionäre Pionierin“, die 75 Jahre alt wurde, konnte nicht mehr dabei sein.
Eine Laudatio hielt die Filmwissenschaftlerin Masha Matzke. Sie restauriert die Filme von Dore O. und organisiert als Kuratorin internationale Werkschauen, die die Filme der „visionären Pionierin“ aktuell wieder zugänglich machen. 2016 hatte es in New York die erste Dore O.-Retrospektive gegeben. Die bescheidene Künstlerin war unter anderem auch Documenta-Künstlerin und Ruhrpreisträgerin.
Mülheimer Filmemacherin war Malerin, Fotografin und Komponistin
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„Dore O. war nicht nur eine der renommiertesten Experimentalfilmemacherinnen, sondern auch Malerin, Fotografin und Komponistin. Ihre Talente und ihre Virtuosität waren so weitreichend wie ihre Vorstellungskraft. Dore O.s Werk ist ein wahres Geschenk, dessen Bewahrung und Sichtbarmachung für mich sehr schnell zu einer wahren Herzensangelegenheit wurde“, so Masha Matzke.
„Dore O. war Vorreiterin, und wir müssen uns fragen, welche Herausforderungen und Kämpfe mit dieser Position einhergingen. 55 Jahre nach ihrem ersten und 22 Jahre nach ihrem letzten Film sollte dem bemerkenswerten Oeuvre von Dore O. endlich gebührend Rechnung getragen werden“. Aber, so Masha Matzke weiter: „Die Arbeit ist noch nicht getan. Wie bereits Werner Nekes und Dore O. ab den 1970er-Jahren forderten: Es bedarf fortlaufender und kulturpolitisch verankerter Anstrengungen, die bisher unzureichend dokumentierte Kultur des deutschen Avantgardefilms aufzuarbeiten.“
Die gesamte Laudatio, in der Wirken und Werk von Dore O. ausführlich charakterisiert werden, findet man auf www.filmdienst.de.