Mülheim. Das Toilettenhaus auf der Mülheimer Schleuseninsel wird immer mehr zum Schandfleck. Nun ist seine Zukunft geklärt. Wo es noch Probleme gibt.

Schon vor der Flut war das Toilettenhaus auf der Mülheimer Schleuseninsel defekt. Danach deutete sich an, dass seine Tage gezählt sein würden. Das bestätigte die Verwaltung nun in der Bezirksvertretung 1.

„Die Ersatzteile werden nicht mehr produziert, der Schaden ist irreparabel“, bestätigte Klaus Beisiegel aus dem Verwaltungsreferat VI das, was er im März schon an selber Stelle angekündigt hatte. Die Anlage sei nur deswegen noch nicht abgerissen worden, weil dafür keine Haushaltsmittel zur Verfügung stünden. Eine Finanzierung durch Restmittel am Jahresende hält Beisiegel für unwahrscheinlich.

CDU spricht von „Schandfleck“ auf der Schleuseninsel

„Ernüchternd und unbefriedigend“ fand CDU-Fraktionschef Hansgeorg Schiemer diese Auskunft der Verwaltung. „Ich halte das für einen Schandfleck am Platz der Deutschen Einheit, der nicht so bleiben sollte“, meinte Schiemer.

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Allerdings könnte an gleicher Stelle irgendwann wieder eine öffentliche Toilette entstehen, denn das Amt für Umweltschutz hat bei der Beseitigung der Flutschäden auf der Schleuseninsel auch die notwendigen Anschlüsse wiederhergestellt.

Gewinnung von Sponsoren für Toilettenanlage ist in Mülheim unwahrscheinlich

CDU und Grüne brachten in einer Anfrage mögliche Sponsoren für eine Finanzierung ins Gespräch. Doch Beisiegel winkte ab. „Das kommt für Mülheim nicht in Frage. Hier findet sich keine Firma, die so etwas macht, weil Mülheim zu wenig Frequenz bietet“, so der Referent. Sponsoring auf den Außenflächen von Toilettenanlagen würden sich seiner Meinung nach nur in Zentren von großen Städten anbieten. Außerdem habe die Stadt einen langfristigen Vertrag mit einem Anbieter.

Auch anderswo fehlen öffentliche Toiletten. Zum Beispiel für die Betreiberinnen und Betreiber des Wochenmarktes auf der Schloßstraße. Diese können zwar die Toilette des Medienhauses nutzen, aber nur während dessen Öffnungszeiten.

Medienhaus: Toilette nur während der Öffnungszeiten nutzbar

Bisweilen bestand die Möglichkeit, über einen Seiteneingang die Toilette zu benutzen, darüber besteht aber auch Zugang zum Kino, zum Café und zum Medienhaus selbst. „Die Tür stand teilweise durchgehend auf und wurde auch zum Beispiel von Obdachlosen genutzt“, schilderte Stadtplaner Daniel Bach.

Alternativen wie das Büro der Citymanagerin fallen ebenfalls aus – nicht barrierefrei. CDU und Grüne sprachen in ihrer Anfrage von einer „Ist-Situation öffentlicher Toiletten in unserer Stadt, die verbessert werden sollte“. Dabei wird es vorerst bleiben.