Mülheim. Wer an Mülheims Ruhr seine Notdurft verrichten wollte, musste ins Eiscafé oder gar ins Gebüsch. Warum sich das vorerst nicht ändern wird.

Im Frühjahr will die Stadt die durch das Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogene Schleuseninsel wieder öffnen. Das gilt aber aller Voraussicht nach nicht für die Toilettenanlage auf dem Parkplatz am Wasserbahnhof.

„Die Anlage hatte schon vor der Flut einen Wasser- und Stromschaden“, berichtete Klaus Beisiegel aus dem Verwaltungsreferat VI nun in der Bezirksvertretung 1. Das Hochwasser habe sein Übriges dazugetan. Später habe sich herausgestellt, dass die Technik veraltet ist und keine Ersatzteile mehr lieferbar sind.

Mülheimer Verwaltung rät von Dixi-Klos ab

„Man muss aktuell davon ausgehen, dass diese Anlage an dem Standort nicht mehr in Betrieb gehen kann“, sagte Beisiegel. Und nun? Von dem Aufstellen von Dixi-Klos rät die Verwaltung ab. Zum einen aus optischen Gründen, zum anderen aber auch wegen der Vandalismusgefahr. Provisorische Toilettenhäuschen würden oft von Unverbesserlichen umgeschmissen. „Außerdem sind Dixiklos nicht behindertengerecht“, so Beisiegel.

Für eine neue Toilettenanlage müssten allerdings auch Kosten für den Betrieb in den städtischen Haushalt aufgenommen werden. Die SPD brachte das Thema in die BV ein, nachdem sie beim Bau des neuen Spielplatzes in den benachbarten Ruhranlagen Toiletten vermisst hatte.

Bezirksvertretung könnte Miete für provisorische Toiletten übernehmen

Eine besonders schlimme Verunreinigung durch Fäkalien hat die Stadt auf Nachfrage allerdings nicht festgestellt. Dennoch möchte die SPD das Problem zumindest vorübergehend mit einem aus Verfügungsmitteln der BV gesponserten Dixi-Klo lösen. Die Rede ist von 50 Euro die Woche. „Es ist nicht ideal“, meinte Peter Pickert – aber immerhin ein Anfang.