Mülheim. Tempo 30 gilt an der Straße Fischenbeck in Mülheim-Holthausen, doch kaum jemand hält sich dran. Warum die Stadt Mülheim machtlos ist.
Wer in Mülheim-Holthausen durch die Fischenbeck fährt, muss das Tempo eigentlich auf 30 km/h drosseln. Aber offensichtlich tut das fast niemand. Was die Stadt Mülheim nun zu Überlegungen bewegt. Das Stimmungsbild in der zuständigen Bezirksvertretung ist allerdings nicht eindeutig.
Laut Sonja Knopke, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde im Ordnungsamt, habe es immer wieder Beschwerden ob der überhöhten Geschwindigkeit gegeben. Auch eine Messung habe bestätigt, dass 85 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer im Durchschnitt in beide Richtungen 48 km/h schnell fahren.
Keine Änderungen ohne die Tempo-30-Beschilderung
„Weder Polizei noch Ordnungsamt sind in der Lage, dort scharf zu messen“, erklärte Knopke. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten hätten die Messungen vor Gericht keine Relevanz. Auch planerische Instrumente wie Einengungen seien nicht möglich.
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„Also haben wir die 30 abgehängt und geschaut, was passiert, wenn dort 50 gefahren werden kann“, so Knopke. Die Messergebnisse im August waren im Grunde die gleichen wie vorher. „Das Fahrverhalten ist also ein ähnliches, egal was dort ausgeschildert ist“, musste Knopke zur Kenntnis nehmen.
Unfallsituation ist in Mülheim-Holthausen unauffällig
Allerdings sei die Unfallsituation nach wie vor unauffällig. „Obwohl 50 gefahren wird, sind uns keine Unfälle bekannt, es besteht also offensichtlich keine Gefahrenlage“, so die Expertin. Laut Anwohnern – so Grünen-Vertreter Heinz Klockenbusch – habe es aber wohl Unfälle gegeben. Ob des schmalen Bürgersteigs würden sich Eltern um ihre Kinder sorgen. „Für uns wird es aber nur dann relevant, wenn sich eine Unfallhäufung darstellen würde“, so Knopke.
AfD-Politiker Dominic Viertmann würde ungern „eine 30er-Zone durchdrücken, wenn man eh nicht gerichtsscharf messen kann“. In den Augen der Straßenverkehrsbehörde hält die 30 aber eventuell doch den ein oder anderen davon ab, noch schneller zu fahren. „Aber“, gibt Sonja Knopke zu bedenken, „wenn die 30 bleibt, dann werden auch die Beschwerden weiter kommen.“