Mülheim. Nach Whisky- und Wodka-Hype ist jetzt Gin angesagt: Wie ein Mülheimer Einzelhändler das nutzt – und warum bei seiner Party die Polizei anrückte.

Gin ist das Getränk der Stunde. Erst kam der Whisky-Hype, dann der Wodka-Hype – und derzeit ist Gin angesagt. Das ist einer der Gründe, warum Julian Schick, Inhaber des Mülheimer Good Life Concept Stores, ihn in seinem Sortiment hat. Das allein aber ist ihm zu wenig: „Meiner Meinung nach muss man den Einzelhandel heutzutage neu denken“, erklärt er seine Unternehmensphilosophie. „Es reicht schon lange nicht mehr, sich einfach in seinem Laden hinter die Theke zu stellen und auf Kaufinteressierte zu warten.“ Und so lud er am Samstagabend zur Pop-Up-Gin-Bar in die Innenstadt.

Schicks Laden liegt perfekt an der Kreuzung Löhberg, Wallstraße und Kohlenkamp – inklusive einer kleinen Fläche, die er als Außenbereich seines Ladens nutzen darf. Leider machte ihm am vorletzten Wochenende das Wetter einen Strich durch die Rechnung; am Samstag aber klappte es. Die Gin Bar poppte auf. Das Attribut „Pop Up“ wird Konzepten vorangestellt, die sich in der Regel nicht dauerhaft, sondern nur für einen sehr begrenzten Zeitraum an einem Ort befinden.

Neben dem klassischen Gin Tonic gab’s Varianten mit Kräutern, Ingwer und Grapefruit

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Bereits kurz nach der Öffnung um 18 Uhr waren schon einige Gin-Freundinnen und -Freunde vor Ort, die sich eine der vier angebotenen Gin-Darreichungsformen einverleibten. Neben dem klassischen Gin Tonic bietet Julian Schicks Barkeeper an diesem Tag auch Varianten mit Kräutern, Ingwer und Grapefruit an. Nach kurzer Zeit hat sich die Zahl der Gäste verdoppelt. Leichte Nervosität kommt auf, als ein Streifenwagen hält und zwei Polizisten aussteigen.

Der eigens für die Veranstaltung gebuchte DJ spielt Clubsounds, die gewiss nicht jeder Person im Umfeld gefallen. „Ich habe aber ne Genehmigung, bis 24 Uhr Musik zu spielen“, erklärt er – und das sei seines Wissens sogar zwei Stunden länger als beim Street Food Market, der in Sichtweite zeitgleich auf dem Rathausmarkt stattfindet. Die beiden Polizisten sind entspannt und haben zwischenzeitlich den Weg zum Food Truck gefunden, der die Besucher und Besucherinnen der Open-Air-Gin-Bar mit Essen versorgt. Sie haben sich für Cheeseburger und Spicy Burger entschieden.

Veranstalter Julian Schick zieht ein verhalten positives Fazit

Julian Schick zieht nach dem Ende der Veranstaltung ein verhalten positives Fazit. „Ich habe einen Kassensturz gemacht. Es war zwar weniger als bei der letzten Veranstaltung – wenn man aber die schlechte Wetterprognose bedenkt, kann ich durchaus zufrieden sein.“