Altstadt.. Julian Schick verkauft im Internet seit fünf Jahren individuell zusammenstellbare Lichterketten. Ab Freitag ist er auch in der Innenstadt vertreten.
200.000 bis 300.000 bunte Kugeln, mit denen sich Lichterketten individuell gestalten lassen, verkauft der Mülheimer Julian Schick pro Jahr. Und zwar allein durch sein Onlinegeschäft und dadurch, dass er regelmäßig beim hiesigen Adventsmarkt vertreten ist. Ab Freitag könnten weitere Kugeln und Ketten hinzukommen: Der 37-Jährige reiht sich mit seinem Geschäft „Good Life“ ein in die so genannten Stadtrandperlen, einer Gruppe von Läden an Althofstraße und Dickswall.
Im Urlaub in Thailand nahm Julian Schicks Geschäftsidee einst ihren Anfang: „Ich bin über einen Nachtmarkt geschlendert, habe eine Lichterkette gesehen und sie gleich mitgenommen.“ Zuhause fiel der Blick immer wieder auf das dekorativ leuchtende Band – und in dem Mülheimer hörte es nicht auf zu arbeiten. „So etwas hatte ich hier noch nie gesehen“; daraus musste sich doch etwas machen lassen. . . 2011 schließlich stand das Konzept und der freiberufliche Grafiker beschloss, die Ketten unter der Marke „Good moods“ an den Markt zu bringen. „Noch heute“, so sagt er, „bin ich nach meiner Recherche der einzige in Deutschland, der mit individuell zusammenstellbaren Lichterketten handelt.“ Für große Warenhäuser lohne das Geschäft nicht, der Service sei zu aufwändig.
Je nach Geschmack und Einrichtung suchen sich Kunden aus 50 verschiedenen Farben ihre Lieblingskombination aus, entscheiden zudem, wie lang die leuchtende Girlande werden soll: 20 Baumwoll-Polyester-Bälle an einem Band von 2,80 Metern kosten 28,90 Euro, 50 Bälle auf sieben Metern 48,90 Euro. Noch immer übrigens kommen die Kugeln aus Thailand.
Produkte aus Skandinavien
Julian Schick beschreibt sich selbst als mode- und dekorationsaffin. „Ich habe wahrscheinlich mehr Schuhe und Klamotten im Schrank als viele Frauen.“ Produkte aus Skandinavien haben es ihm besonders angetan. In seinem 36 Quadratmeter großen Laden, in dem helle Töne überwiegen, und der am kommenden Freitag, 8. Juli, um 10 Uhr eröffnet wird, gibt es daher auch Trendartikel wie Kerzen, Vasen, Körbe, die die Handschrift skandinavischer Designer tragen.
Zudem führt der 37-Jährige selbstgenähte Babysachen und andere Kleinigkeiten für Kinder. Das passe gut zur Zielgruppe: Die meisten seiner Kunden seien zwischen 17 und 30 Jahre alt, „und zu 98 Prozent sind es Frauen“.
Er habe sich übrigens lange nicht getraut, ein Geschäft in der nicht eben boomenden Stadt Mülheim aufzumachen, verrät Schick. „Und auf die Schloßstraße wäre ich auch keinesfalls gegangen.“ Doch die Stadtrandperlen, diese kleine Ecke in der erweiterten Altstadt, habe Charme. „Hier lebt man vom Zusammenhalt der Händler, profitiert gegenseitig von der Kundschaft.“