Mülheim. 2020 gab’s ein „Ausreichend“ für das Verkehrsmittel Fahrrad in der Stadt. Zwei Jahre später haben Mülheimer wieder ein Mitspracherecht.
„Ist Mülheim schon ein Fahrradparadies?“, fragt die Stadtverwaltung mit dem Hinweis auf den just eingeläuteten Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Ausgerechnet, könnte man denken. Denn in der Vergangenheit hat die sympathische Stadt an der Ruhr bei Radlern nicht allzu viele Sympathien erringen können.
Macht das Radeln in Mülheim Spaß? Eher so mittel, in Schulnoten bemessen 3,6 – das meinten beim vergangenen Fahrradklimatest 2020 die meisten. Gerade einmal jeder Fünfte strampelte mit Laune durch die Stadt. Geht gar nicht, denkt offenbar fast jeder zehnte Fahrradfahrer. Und bei der Frage, wie die Akzeptanz des Fahrrads in der Stadt sei, gaben rund die Hälfte aller Befragten ein Mangelhaft bis Ungenügend.
2020 gab’s keine guten Noten, aber seitdem hat sich manches getan
Auch interessant
Ganz vorne bei der Kritik landeten die Führung von Rädern um Baustellen herum (Note 5,1), das Sicherheitsgefühl beim Pedaletreten (4,5) und die Breite der Radwege (4,7). Insgesamt landete Mülheim bundesweit damit auf Platz 21 von 41 vergleichbaren Städten.
Doch in den vergangenen zwei Jahren hat sich auch manches getan: Die Stadt führte den Grünen Abbiegepfeil ein, drosselte an manchen Straßen das Tempo für Autos auf 30, werkelte an Fahrradstraßen (Dohne), brachte künftige Mobilitätsstationen und mehr Radabstellanlagen auf den Weg, einen Nahmobilitätsmanager und einen eigenen Arbeitskreis für Fahrradmobilität.
Paradiesisch ist Mülheim damit vielleicht nicht, aber hat schon mal dahin aufgesattelt. „Um weitere Maßnahmen anzustoßen, brauchen wir die Rückmeldung der Bürgerinnen und Bürger, denn sie wissen am besten, was sie brauchen, um im Alltag mehr mit dem Rad unterwegs zu sein. Wir bitten daher alle Einwohnerinnen und Einwohner, sich ein paar Minuten für die Befragung zu nehmen.“, fordert Roland Jansen, Amtsleiter für Verkehrswesen und Tiefbau, zur regen Beteiligung auf.
Bis zum 30. November kann man seine Beurteilung abgeben, die anschließend im Frühjahr ausgewertet wird. Zu finden ist der Fragebogen des ADFC unter www.fahrradklima-test.de.
Mehr zum Thema Fahrrad und Mobilität lesen Sie hier: