Mülheim. Das dürfte im Mülheimer Rat Bauchschmerzen bereiten: Die Satire-Partei will im Rat den Tieren des Auehofs gedenken, die geschlachtet wurden.

Manchmal muss wohl Satire weh tun, doch was die Mülheimer Satirepartei „Die Partei“ dem Rat am Donnerstag auftischen will, dürfte für lautes Aufschreien unter den diversen Stadtverordneten sorgen. Dabei wollen Dominik Messink und Sonja Strahl eine Schweigeminute beantragen – für die geschlachteten Schafböcke „Klausi und Kalle“ am Auehof.

„Mit großer Bestürzung hat die sehr gute Partei zur Kenntnis nehmen müssen, dass zwei Schafböcke durch das Handeln des Mülheimer Veterinäramtes ihr Leben verloren haben“, teilt Strahl mit. Laut einer Trauerbekundung in den sozialen Medien sollen sie Klausi und Kalle genannt worden sein. Dabei sei Stadtsprecher Volker Wiebel noch in der Zeitung mit der Aussage zitiert worden, dass sich das Veterinäramt aktuell noch darum bemühe, alle Tiere „in gute Hände zu geben“.

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„Dass mit ‚guten Händen‘ der Metzger gemeint war, hat uns dann doch überrascht. Klausi und Kalle vermutlich auch“, stichelt Strahl. Die Stadtverwaltung habe damit auch im übertragenen Sinne „einen Bock geschossen“.

Klingt zynisch? Aber was ist eigentlich zynischer: Tiere aus der hochumstrittenen Obhut des Auehof zu retten, um sie anschließend dem Schlachter zu überlassen oder die Gedenkminute? „Wir rechnen mit breiter Zustimmung“ zeigt sich Ratsfrau Sonja Strahl jedenfalls zuversichtlich und schiebt feinsinnig nach: „Oder gibt es etwa außer uns keine Tierfreunde im Rat?“

Das wird der Rat am Donnerstag entscheiden müssen – eine Kontroverse dürfte der Antrag der Partei in jedem Fall auslösen.