Mülheim. Beim Verkauf der beschlagnahmten Tiere vom Mülheimer Auehof könnten auch Schlachtbetriebe zugreifen. Zwei Schafe hat es möglicherweise erwischt.
Das Einschreiten der Stadt Mülheim am Auehof hat für einige der betroffenen Tiere fatale Folgen. Ihnen droht die Schlachtung. Bei zwei Schafböcken ist dies möglicherweise schon passiert.
Anfang Juli hatte das Veterinäramt den Hof an der Mintarder Straße räumen lassen, wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Tierschutzrecht. Abgeholt und zunächst vorübergehend untergebracht wurden – neben drei Pferden – auch vier Rinder, vier Hunde, drei Schafe, 17 Geflügeltiere und 16 Kaninchen. Auehof-Betreiber Mario Bäcker hatte sich mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen die städtische Ordnungsverfügung gewehrt. Seine Beschwerde wurde Ende August abgelehnt – die Stadt schritt zur Tat. „Nach dem Beschluss des Verwaltungsgerichtes haben wir volle Verfügung über alle beschlagnahmten Tiere“, betonte Stadtsprecher Volker Wiebels jetzt noch einmal.
Stadt Mülheim versprach, alle Tiere vom Auehof „in gute Hände“ zu geben
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Zwei von Bäckers Pferden wurden auf einen Hof in Schermbeck vermittelt – dort sind sie allerdings in der Nacht zu Mittwoch auf rätselhafte Weise verschwunden. Zu den anderen Tieren hatte die Stadt Mülheim bislang nur mitgeteilt, sie würden allesamt „in gute Hände gegeben“.
Nach Informationen dieser Redaktion wurden aber zumindest zwei Schwarzkopfschafböcke bereits an einen Betrieb in Essen verkauft, der auch hofeigene Schlachtungen durchführt. Beim betreffenden Hof wurde dies auf Anfrage weder bestätigt noch dementiert. Inzwischen ist aber klar, dass die Stadt die beschlagnahmten Rinder und Schafe als „landwirtschaftliche Nutztiere“ betrachtet, wie Sprecher Volker Wiebels es formuliert, deren neue Eigentümer mit ihnen entsprechend verfahren dürfen. Man habe versucht, die Schafböcke zu vermitteln, letztlich seien sie verkauft worden.
Rinder, Kaninchen und Hühner leben momentan im Witthausbusch
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Nach Auskunft der Stadt leben die Kaninchen und Hühner vom Auehof momentan im Arche Park im Witthausbusch, ebenso die Rinder, die dort in Stallungen untergebracht wurden. Sie könnten dort nicht dauerhaft bleiben, so Wiebels, doch bislang habe kein Bauernhof die Rinder übernehmen wollen. „Und wenn jemand sie kauft, kommen sie wahrscheinlich nicht in den Streichelzoo.“
Auch für die Hunde werden neue Herrchen oder Frauen gesucht. Sie warten derzeit in Hundepensionen.