Mülheim. Mülheim: Wieder war ein Kind auf der Kölner Straße Unfallopfer. Es soll bei Rot gelaufen sein. Die Stadt will trotzdem mit der Ruhrbahn sprechen.

Nach dem schrecklichen Unfall am 21. Juni auf der Kölner Straße wollten die Fraktionen von CDU und Grünen von der Stadt Mülheim wissen, wie sich die Sicherheit vor Ort verbessern ließe. Laut Polizei war eine Zwölfjährige damals so schwer verletzt worden, dass sie per Hubschrauber in die Klinik kam.

Zu Stoßzeiten strömen Dutzende Schüler und Schülerinnen von Gesamtschule und Berufskolleg zu den Bushaltestellen an der Kölner Straße. Voll wird es an der B 1 vor allem auf Höhe Mats Kamp. Wer Richtung Stadtmitte fahren möchte, muss die dortige Ampel queren. Schon in früheren Jahren war es an dieser Stelle zu einem folgenschweren Unfall gekommen; ein Kind kam ums Leben.

Stadt Mülheim: Seit Bau der Ampel gilt der Bereich Mats Kamp als „unfallunauffällig“

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Nach dem damaligen Geschehen sei die Ampelanlage errichtet worden, hatten die Parteien im Antrag für die Bezirksvertretung 3 und den Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung geschrieben. Die Stadt wies jedoch darauf hin, dass die Ampel schon vorab beschlossene Sache gewesen sei. Und seit sie installiert wurde, gelte der Bereich Mats Kamp als „unfallunauffällig“.

Laut dem Polizeibericht vom 21. Juni sei es im Übrigen nur deshalb zur Kollision gekommen, weil die Zwölfjährige „bei Rot über die Ampel gelaufen ist“. Es gebe „keine Anhaltspunkte für andere Faktoren“. Laut Ruhrbahn habe sich auch kein Bus an der Haltestelle befunden, den das Kind vielleicht hätte eilig erreichen wollen.

Forderung aus der Politik: Busfahrer müssen Funk-Technologie konsequent einsetzen

Auch wenn der Unfall sich demnach kaum hätte verhindern lassen können: Carsten Voß, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der BV 3, hält es trotzdem für sinnvoll, sich mit der Situation zu beschäftigen. Er fordert, dass die Stadt bei Rhein- und Ruhrbahn darauf drängt, dass die Busfahrer zu Beginn einer jeden Fahrt konsequent eine wichtige Sicherheitstechnologie in ihren Fahrzeugen einschalten.

Diese bewirkt, dass die Ampeln, die die Busse alsbald erreichen, via Funk geschaltet werden. Die Fußgänger haben dann Grün. So ist es laut Stadt auch seit 2015 am Fußgängerüberweg Mats Kamp geregelt, zumindest montags bis freitags zwischen 7.30 und 16.30 Uhr. Sobald der Bus über Funk mitteilt, dass er abfahrbereit ist – das Signal wird durchs Schließen der Türen ausgelöst –, springt die Fußgängerampel auf Rot.

„Wir werden Ruhrbahn daran erinnern, dass die Technologie eingesetzt werden muss“

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Alle Busse von Ruhr- und Rheinbahn seien so ausgestattet, teilte die Stadt mit. Ob auch Fahrzeuge von beauftragten Fremdunternehmen diese Technologie nutzen, sei unbekannt. Man müsse dies von allen explizit einfordern und vertraglich festhalten, verlangt Voß. Verkehrsplaner Roland Jansen versprach es: „Wir werden die Ruhrbahn daran erinnern, dass die Technologie eingesetzt werden muss. Es gibt dazu eine Dienstanweisung.“

Man werde am Unfallort zudem das Verkehrszeichen „Achtung Kinder“ aufstellen und einen Ortstermin durchführen. „Doch eins ist klar“, so Jansen: „Das System funktioniert nur, wenn die Schüler die Fußgängerampel auch nutzen.“