Mülheim. Art Obscura beendete am Samstagabend auf dem Mülheimer Rathausmarkt sein Kunstprojekt „StadtLandKunst“ mit einem glänzenden Abschluss-Akzent.

Bereits von elf bis 15 Uhr lockte der integrative Verein Art Obscura mit Musik zu sechs ausgewählten Plätzen der Innenstadt, wo Kunstwerke aus den Ateliers ausgestellt waren. Gert Rudolph, einer der beiden Projektleiter, zeigte sich am Abend glücklich: „Ich bin sehr zufrieden! Die Idee ist aufgegangen. Wir haben Kunst und Kultur in der Stadt erlebbar gemacht, auch viele Gespräche geführt. Die Rückmeldungen waren durchweg gut.“ Ein Teil des Publikums sei extra zum Kunstevent gekommen, so Rudolph, andere seien beim Flanieren oder Einkaufen aufmerksam geworden – und liefen dann oft alle sechs Stationen ab. „Die Atmo hat gestimmt“, sagte Rudolph und ergänzte: „Häufige Reaktion war, dass die Leute verdattert waren, dass diese Kunst von Menschen mit Behinderungen stammen.“

An sechs Standorten in der Stadt gab es in kleinen Ausstellungen die Werke verschiedener Künstlerinnen und Künstler zu sehen.
An sechs Standorten in der Stadt gab es in kleinen Ausstellungen die Werke verschiedener Künstlerinnen und Künstler zu sehen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Einige dieser Werke standen ab 18 Uhr auf dem Rathausmarkt und zogen erneut viele Spaziergänger an, die oft zum abwechslungsreichen Bühnen-Abschluss blieben. Den stimmungsvollen Anfang machte Patrick Jurjahn, einer der drei Musiker der Mülheimer Band Urkern, mit seinen sphärisch-meditativen Klängen auf der Obertonflöte. Als die Trommler Alex und Leo Gosen-Kurowski die Band komplettierten, wurde es rhythmisch-bewegend zum brummenden Didgeridoo. Das Publikum ging begeistert mit.

Kultur in Mülheim: Abschlussevent auf dem Rathausmarkt

Der Straßenkünstler Klaus Lang alias Arthur brachte in seinem blauen Trainingsanzug mit weißen Rallye-Streifen das Publikum zum Johlen, denn er bezog gekonnt viele Zuschauer mit in seine Show ein: Ein Mann erhielt eine Peitsche, die er später auch wirklich benutzen musste, andere bekamen brennende Fackeln zugeworfen. Ein Zuschauer mimte – im Arthur-Outfit – Arthurs Bruder Horst und radelte mit dem Lastenrad die Bühne entlang, womit er das dramatische Showende einleitete: Hoch auf einer Leiter, die wiederum auf dem Lastenrad stand, jonglierte Arthur – mit schwarzem Stoffsack über dem Gesicht blind – gekonnt mit drei brennenden Fackeln. Da hielten nicht nur die Kinder die Luft an. Riesenapplaus.

Zum Abschluss des „Come together“-Events verzauberte das kurzfristig eingesprungene Künstlerpaar Sia und Thomas Thompson als „The Sideshow Charlatans“ mit einer faszinierenden Schaubuden-Zauber-Revue. So wusste Sia mit verbundenen Augen, wie viele Finger jemand hochhielt und konnte einzig mit den Klängen ihrer singenden Säge die Zinken einer von Thomas gehaltenen Gabel verbiegen.

Bei ständiger Fluktuation genossen jeweils circa 120, zusammen etwa 250 bis 300 Zuschauer den großartigen Abschluss dieses erfolgreichen Kunst-Aktionstages.