Mülheim. Auch nach fast sieben Jahren sind nicht alle zufrieden mit dem Parkkonzept in der Mülheimer Altstadt. Eine turnusmäßige Prüfung ist vorgesehen.
Wo darf in der Altstadt geparkt werden und wo nicht? Seit Ende 2015 ist das durch das Bewohnerparkkonzept geregelt. Doch es kann weiterhin zu Unklarheiten kommen. Wie ein jüngster Fall zeigt.
Sebastian Mohr wohnt seit zweieinhalb Jahren in Mülheim. Er kennt die Altstadt nur mit Bewohnerparken. „Ich habe mich immer an dem Plan orientiert, um auf der sicheren Seite zu sein“, erklärt er. Auf jenem Plan hat die Stadt in verschiedenen Farben dargestellt, wo Anwohner exklusiv parken dürfen, wo sie kostenlos ihr Auto abstellen dürfen oder wo nur mit Parkschein geparkt werden darf.
Mülheimer ist über Verwarnung irritiert – und legt Einspruch ein
Mohr stellte also seinen Wagen am Muhrenkamp, kurz vor der Ecke zum Hagdorn, ab. „Diese Parkbuchten sind in dem Konzept der Stadt Mülheim nicht eingezeichnet“, sagt Mohr. Tatsächlich ist beim Muhrenkamp auf der Seite des St. Marien Hospitals lediglich der etwa mittlere Teil in orange markiert, was bedeutet, dass Kraftfahrzeuge dort nur mit Parkschein stehen dürfen. Andernorts sind ganze Straßenzüge markiert.
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Entsprechend irritiert war Mohr, als er eine Verwarnung bekam, weil er sein Auto in einer parkscheinpflichtigen Zone abgestellt habe. Seinen Einspruch lehnte die Stadt ab, weil „in diesem Bereich des Muhrenkamps die Bewirtschaftung für alle“ gelte. Die Kennzeichnung auf dem Plan hielt man für ausreichend.
„Die Altstadt ist mit Verkehrsschildern zugepflastert“
Sebastian Mohr hat das Bußgeld mittlerweile bezahlt. „Ich wollte auch keinesfalls als Wutbürger rüberkommen, sondern habe mich einfach darüber geärgert“, erklärt der Anwohner. Seiner Meinung nach habe die Stadt es versäumt, die entsprechenden Parkbuchten in ihrem Konzept nachzutragen.
Auch wolle er nicht dafür sorgen, dass möglicherweise zur Klarheit noch ein weiteres Schild aufgestellt werden muss. „Die ganze Altstadt ist schon zugepflastert mit Verkehrsschildern“, ärgert sich Mohr.
Anwohner findet Situation vor allem für Auswärtige grenzwertig
Der Vorfall habe bei ihm lediglich ein Fass zum Überlaufen gebracht. „Die Situation ist eh schon grenzwertig. Gerade für Leute, die von außerhalb kommen, ist es sehr unübersichtlich. Auf der einen Straßenseite darf man parken, auf der anderen nicht. Woher sollen das Auswärtige wissen?“ Ein ums andere Mal werde er morgens von Ortsfremden abgefangen und nach den Parkregelungen gefragt.
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„Die Gesamtsituation muss noch einmal auf den Prüfstein gestellt werden“, findet Mohr. Das wird sie ohnehin. Im Zusammenhang mit dem neuen Bewohnerparken auf der anderen Seite der Kaiserstraße hat die Bezirksvertretung eine grundsätzliche Überprüfung nach über sechseinhalb Jahren beschlossen.
Mülheimer Bezirksvertretung beschließt Überprüfung
„Es wird geschaut, ob alles so passt oder es Sachen gibt, die man verbessern kann“, sagt Jens Döring von der Straßenverkehrsbehörde. Viele Beschwerden gingen bei der Stadt dazu aktuell nicht ein. Aber: „Das Konzept ist ja nicht ganz unumstritten“, weiß Döring. Ob der aktuelle Plan überarbeitet werden muss, müsse man sich vor Ort anschauen.