Mülheim. Nach der Bluttat im Uhlenhorst geht es dem Opfer immer schlechter. Der Tatverdächtige wurde der Haftrichterin am Amtsgericht Mülheim vorgeführt.

Der Zustand der 43-jährigen Mülheimerin, die nach einem noch ungeklärten Vorfall in der Wohneinrichtung Worringer Reitweg schwerstverletzt auf die Intensivstation gekommen ist, hat sich weiter „verschlechtert“. Das teilte die Polizei am Donnerstagmittag auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Der Tatverdächtige wurde zwischenzeitlich der Haftrichterin am Amtsgericht Mülheim vorgeführt.

Versuchten Totschlag wirft die Staatsanwaltschaft Duisburg ihm vor. Der 35-Jährige soll verantwortlich sein für die lebensbedrohenden Blessuren seiner Mitbewohnerin. Ob er schuldfähig war, sollen die weiteren Untersuchungen zeigen. „Er muss psychiatrisch begutachtet werden“, so Staatsanwältin Jill Mc Culler. „Wir gehen aber davon aus, dass er wegen einer psychischen Erkrankung und eventuellem Suchtmittelkonsum zumindest vermindert schuldfähig gewesen ist.“

Entscheidung der Haftrichterin: Beschuldigter wird vorläufig in Forensik untergebracht

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Das sah die Richterin wohl ähnlich – und erließ auf Antrag der Ankläger den sogenannten Unterbringungsbefehl. Der Beschuldigte befindet sich nun zumindest vorübergehend in einer Forensik, genauer in einer spezialisierten Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

Nicht nur sein Zustand in der Tatnacht soll in den kommenden Tagen und Wochen geklärt werden. Ganz wesentlich geht es auch um die Frage, was genau sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in dem tief im Uhlenhorst gelegenen Heim abgespielt hat. 20 Männer und Frauen leben dort, jeder und jede hat sowohl mit einer psychischen Erkrankung zu kämpfen, als auch mit einer schwerwiegenden Sucht.

„Die Zeugenvernehmungen gestalten sich etwas schwierig“, so die Polizei

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Für die Ermittlungen sei das Umfeld nicht eben einfach, hieß es von der Polizei. „Die Zeugenvernehmungen gestalten sich etwas schwierig“, so Pressesprecher Christoph Wickhorst. Erhellendes kam bislang auch noch nicht vom Tatverdächtigen – „er hat sich vor Gericht nicht eingelassen“, berichtete Staatsanwältin Mc Culler.

Da es dem Opfer sehr schlecht geht, habe man auch mit ihm bislang überhaupt noch nicht sprechen können, bedauert die Polizei. Wegen ihres kritischen Gesundheitszustandes steht auch die rechtsmedizinische Untersuchung der Frau noch aus, so Mc Culler.