Mülheim. Lothar Reinhard von den MBI hält eine vierte Mülheimer Gesamtschule für „objektiv notwendig“. Er kritisiert die anderen Parteien scharf.
Nachdem sich CDU, SPD und Grüne in der Debatte um die Fortschreibung des Mülheimer Bildungsentwicklungsplan jüngst einhellig gegen den Neubau einer vierten Gesamtschule ausgesprochen haben, kommt massive Kritik von den Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI): Für Lothar Reinhard ist „der neue Plan seinen Namen nicht wert“. Von auch nur mittelfristiger Planung sei wenig zu erkennen. Der Fraktionssprecher hält die Errichtung der zusätzlichen Schule für eine „objektiv erkennbare Notwendigkeit“.
Reinhard spricht von „Mangelverwaltung“ an den Schulen, und davon, dass man „den Schülerhöchststand künstlich und fern der realen Entwicklung auf 2026 festgelegt“ habe. Das Bildungswesen arbeite bereits am Limit. Durch die Flüchtlingskinder drohten nun noch größere Klassen und zunehmender Unterrichtsausfall.
Reinhard ist sicher: Immer mehr Mülheimer werden Kinder auf Privatschulen schicken
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„Eine solch perspektivlose Bildungsentwicklungsplanung“ werde zu einer Ausdünnung des öffentlichen Schulwesens führen, ist er sicher. „Wer es sich leisten kann, wird auch bei uns seine Kinder auf Privatschulen schicken, um sie vor den niedergehenden öffentlichen Schulen zu bewahren.“
Der stets beschworene Zusammenhalt der Gesellschaft werde mit dieser Politik geschwächt und aufgeweicht. „Wenn SPD und Grüne sich trotz ihrer Zuwanderungsromantik und der objektiv notwendigen Gesamtschule nicht für eine solche entscheiden wollen“, sei das quasi eine „Bankrotterklärung in einer wesentlichen Standortfrage für Mülheim“.
„Stadt hat sich zu lang geweigert, eine neue Schulentwicklungsplanung durchzuführen“
Viel zu lang habe man sich in der Stadt geweigert, eine neue Schulentwicklungsplanung anzugehen, so der Fraktionssprecher – dabei seien die Kinder- und Schülerzahlen „durch die große Zuwanderung seit 2013“ gestiegen. „Der alte Plan von 2011 ging noch von sinkenden Zahlen aus und sah Schulschließungen vor.“
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Reinhard fürchtet, dass an den teils schon jetzt übervollen Grundschulen „weitergewurschtelt wird wie zuletzt, ohne dass perspektivisch Alternativen angedacht werden“. Er kritisiert unter anderem, dass die beschlossene Schließung des Styrumer Teilstandortes Meißelstraße nicht rückgängig gemacht wird. Zusätzliche Grundschulstandorte, wie die MBI sie vorgeschlagen habe, würden nicht mal erwogen.
Gesamtschule mache schon Sinn „wegen der jährlichen vielen Überhang-Anmeldungen“
Die vierte Gesamtschule mache Sinn „wegen der jährlich vielen Überhang-Anmeldungen und vor allem wegen der stark geänderten Heterogenität der Schüler auch wegen der massiven Zuwanderung, die das dreigliedrige Schulsystem am wenigsten bewältigen wird können“.