Mülheim. Der Fehde-Handschuh ist gefallen: Am Wochenende residiert die mittelalterliche Gesellschaft im Müga-Park. Was bietet das Pfingst-Spektakulum?

Zwei Jahre lang musste das beliebte Pfingst-Spektakulum in der Müga die Lanzen und Streitkolben in der Rittertruhe lassen. Doch für das kommende Wochenende putzen die Knappen die Waffen, Schilde und Rüstungen wieder auf Hochglanz: Das Mittelalter-Festival kehrt erneut ein zu Hofe am Schloß Broich.

Und weil die Corona bedingte Abstinenz arg lang dauerte – und überdies die Ritterspiele gar 20 volle Lenze zählen –, hat man das Spektakulum von drei auf vier Tage verlängert: von Freitag, 3. Juni, bis Pfingstmontag, 6. Juni, versammeln sich die edlen Recken, fein-gewandete Damen, schmeichelnde Minnesänger und kunstfertige Händler im Heerlager auf dem Müga-Areal.

Dunkler Lord schmiedet Ränke gegen Mülheimer Schlossherrn

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Im Zentrum des mittelalterlichen Spektakels steht täglich das Ritterturnier „Der dunkle Lord“. Denn offenbar ist das Leben des eitlen wie gutherzigen Schlossgrafen von Broich und seiner liebreizenden Gemahlin durch die Ränkeschmiede eben jenes finsteren Feudalherrn bedroht. So ist es an der Zeit, das reichhaltige Sortiment an ritterlichen Eisenwaren einer Inspektion zu unterziehen. Das mölmsche Volk bangt gar: Wie das wohl ausgehen wird?

Das erfährt man am Freitag um 17 Uhr, Samstag um 15 und 18 Uhr, Sonntag und Montag jeweils um 13 und 16.30 Uhr.

„Ich glaub’, es hackt“: Ritter dreschen am Schloß Broich wieder aufeinander ein mit Schwert und anderen Waren aus dem Eisensortiment. Der dunkle Lord rückt an zum Turnier.
„Ich glaub’, es hackt“: Ritter dreschen am Schloß Broich wieder aufeinander ein mit Schwert und anderen Waren aus dem Eisensortiment. Der dunkle Lord rückt an zum Turnier. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Freudig hingegen dürfte das Konzert der Spielleute von Ranunculus (im Volksmund auch Hahnenfuß genannt) die Gemüter am Samstag stimmen. Los geht das um 20 Uhr moderner Zeitmessung, mit Dudelsack und Laute, Trommeln, Drehleier, Geige, Nyckelharpa und allerlei Getröte.

Die „Magie der Pferde“ wird hingegen am Freitag und Sonntag beschworen: Die Show zeigt das artistische Zusammenspiel von edlen Rössern und ihren Reitern. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

Fahrendes Volk bietet Handgemachtes

Die Gefährtinnen und Gefährten mittelalterlicher Kunstfertigkeiten aber lockt vor allem das feudale Angebot an handgemachten Schmuck- und Lederwaren des spezialisierten fahrenden Volks. Man findet auf dem Marktplatz im und rund um das Schloss ebenso Holzarbeiten, regionale Imkereiprodukte, Gewürze aus dem Orient sowie Speisen und Met für das allgemeine Wohlbefinden. „Die Kleine Gauklerschule“ gewährt überdies einen Blick in die mittelalterliche Trickkiste der Fingerfertigkeit und Zauberei.

Handfestes auf die Faust: Neben mittelalterlichen Schmuck- und Lederwaren freut sich die Gemeinde auch auf Speisen wie von damals.
Handfestes auf die Faust: Neben mittelalterlichen Schmuck- und Lederwaren freut sich die Gemeinde auch auf Speisen wie von damals. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Das Pfingst-Spektakulum öffnet die Schlosspforten am Freitag von 15 bis 22 Uhr, Samstag von 13 bis 22 Uhr, Sonntag und Montag von 11 bis 22 beziehungsweise 19 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 14 Euro, Kinder bis 14 Jahre: 7 €. Gewandete sowie Gäste mit Behinderten-Ausweis zahlen 12 €. Der Familienpreis – zwei Erwachsene und max. drei Kinder – beträgt 35 Euro.

Karten sind im Vorverkauf in der Touristinfo und an der Tageskasse erhältlich. Jahreskarten, die bereits für das Pfingst-Spektakulum 2020 gekauft wurden, behalten ihre Gültigkeit. Infos: muelheim-events.de