Mülheim. Im Mülheimer Horbachtal ist ein Teich leergelaufen, den die Stadt nicht wiederherstellen wird. Unterschiedliche Interessen sorgen für Probleme.
Die Teiche im Dümptener Horbachtal werden immer mehr zum Dauerthema. Zuletzt war einer erneut leer gelaufen. Die Schwierigkeiten liegen vor allem in unterschiedlichen Interessenslagen.
„Im Horbachtal ist einer der Teiche leergeflossen. Es liegen Molche und andere kleine Tiere wie Krebse zappelnd im Schlamm“, berichtete jüngst eine Anwohnerin via Facebook. An einen solchen Anblick werden sich die Dümptenerinnen und Dümptenerinnen wohl gewöhnen müssen.
Natürliche Entwicklung sieht keinen oberen Teich im Mülheimer Horbachtal vor
Denn: „Nach einer natürlichen Entwicklung wäre dort gar kein Teich mehr, das ist ein reiner Quellbereich“, betont Gabriele Wegner, kommissarische Leiterin des Umweltamtes. „Wir würden den auch nicht wiederherstellen“, stellt Wegner klar.
Allerdings gebe es einige Anwohner, die diesen Teich gerne erhalten würden. „Es ist ein Hin und Her zwischen unterschiedlichen Interessen“, erläutert die Amtsleiterin, die vor fast genau einem Jahr in der zuständigen Bezirksvertretung II das Konzept „Nachhaltige Entwicklung oberes Horbachtal“ vorgestellt hatte.
Öffentlichkeitsveranstaltungen sind vorgesehen
Aus finanziellen Gründen könne die Umsetzung dieses Konzeptes aber nur stückweise und damit sehr langsam vonstatten gehen. „Wir haben noch viel vor uns“, sagt Wegner. Um auch die Anwohnerinnen und Anwohner von der Idee zu überzeugen, seien öffentliche Bürgerveranstaltungen geplant. Zwei öffentliche Führungen mit SPD und CDU fanden bereits statt.
Neben dem oberen sorge auch der mittlere Teich immer wieder für Schwierigkeiten. Dort würden ein ums andere Mal Fische oder auch Schildkröten ausgesetzt. Diese können nicht einfach versetzt werden, weil sie einen möglichen Pilzbefall dann in ihre neue Heimat übertragen würden.
Gesunde Fische werden innerhalb Mülheims umgesetzt
„Wir haben die Fische jetzt untersucht. Sie sind gesund, aber viel zu viele“, erläutert Gabriele Wegner. In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde sowie der IG Untere Ruhr, der Interessengemeinschaft der Fischervereine, sei dies umgesetzt worden. Verschiedene Stellen seien im Gespräch, eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus. „Die Tiere werden auf jeden Fall in Mülheim bleiben“, verspricht die Amtsleiterin.