Mülheim. Die FDP ist der große Wahlverlierer und hat künftig einen Landtagsabgeordneten aus Mülheim weniger. Das sind die Reaktionen vom Wahlabend.
Die FDP ist auch in Mülheim der klare Wahlverlierer, stürzt von 13 Prozent bei der Wahl 2017 auf unter sechs Prozent ab. Christian Mangen wird sein Mandat im Landtag verlieren.
Diesen Umstand nahm der 50-Jährige am Sonntagabend eher gelassen zur Kenntnis. „Es geht bei Wahlen nie um einen persönlich“, sagte Mangen. Er sei aber „wirklich erstaunt, dass die FDP dermaßen abgeschmiert ist - das sage ich ganz offen und klar.“ Das habe er in der Form nicht erwartet. „Mir ist nicht klar, was da gerade passiert ist“, sagte Mangen.
Christian Mangen (FDP): „Keine Legislaturperiode war mit so vielen Krisen belastet“
Einen Erklärungsansatz sieht der Mülheimer darin, dass die Landtagswahl oft überlagert werden. „Alle Leute, mit denen ich spreche, erzählen mir eher was von bundespolitischen Themen“, meinte Mangen. Unter dem Strich habe es keine Legislaturperiode gegeben, „die mit so vielen Krisen belastet war“ – von Corona, über die Flutkatastrophe bis hin zum Ukraine-Krieg.
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Mülheims Fraktionsvorsitzender Peter Beitz zeigte sich am Abend als fairer Wahlverlierer und schaute auf dem Nachhauseweg zum Gratulieren bei der CDU vorbei. Über das eigene Ergebnis sei er „maßlos enttäuscht. Dass seine Partei das Mandat von Christian Mangen verloren hat, tue weh. „Und doch bin ich froh, dass wir überhaupt drin sind“.
Mülheims FDP-Fraktionschef Peter Beitz spricht von einer Klatsche
Beitz spricht von einer „Klatsche, die ich aber auch durchaus akzeptiere“. Im Wahlkampf habe es „am gesunden Bauchgefühl gefehlt“. Viele Botschaften und Themen seien „zu kompliziert“ gewesen, so etwa der Wahlslogan „Von hier aus weiter“. Auch die handelnden Personen hätten „nicht immer optimal agiert“. Als Beispiel nennt Beitz die FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer.
Die wiederum nimmt der Noch-Landtagsabgeordnete Mangen in Schutz. „Beim Thema Bildung wusste doch während der Pandemie niemand, was richtig und was falsch ist“.
Die Liberalen sind nun gespannt auf die neue Regierungsbildung. „Es sieht nicht danach aus“, so Mangen, „dass wir in der Lage sind, da groß mitzureden.“