Mülheim. Beim Frühjahrsempfang der Mülheimer FDP zog NRW-Ministerin Yvonne Gebauer Bilanz ihrer Schulpolitik. Welche Handlungsfelder sie noch sieht.

Die Freien Demokraten waren so frei und luden jetzt zum Frühlingsempfang, weil ihr Neujahrsempfang im Januar der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war und der Landtagswahlkampf auch von der in Mülheim 180 Mitglieder zählenden Partei nach öffentlichkeitswirksamen Gelegenheiten zur politischen Selbstdarstellung verlangt.

Die Liberalen, unter ihnen an diesem Abend besonders viele junge Gesichter, ließen die Gelegenheit im Frankys an der Sandstraße nicht ungenutzt verstreichen. Neben Currywurst, Frikadellen und Möhrengemüse wurde den Gästen auch programmatische Kost serviert. FDP-Chef Christian Mangen, der Landtagsabgeordneter ist und es bleiben will, hatte sich mit NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer eine prominente Parteifreundin zum politischen Frühlingserwachen eingeladen.

Schulministerin Gebauer warnt in Mülheim vor Idee der Gemeinschaftsschule

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Gebauer empfahl ihre Partei als Hüterin des gegliederten Schulsystems, inklusive der Förderschulen. Mit Rot-Grün, so Gebauer, drohe eine Wiederauflage der Gemeinschaftsschule, die als Einheitsschule die Wahlfreiheit der Eltern untergrabe. Die Ministerin verbuchte die Wiedereinführung des Abiturs in neun Schuljahren und die Einführung der neuen Schulfächer Wirtschaft und Informatik ebenso auf ihrem politischen Konto wie eine aktualisierte Lehrerbedarfsprognose, die Anschaffung von bisher 750.000 Schüler-Tablets, die Einstellung von 13.300 pädagogischen Fachkräften sowie die Gründung von 60 Talentschulen und 40 Grundschulfamilienzentren.

Offene Baustellen sieht sie zum Beispiel in der schulischen Integration der ukrainischen Flüchtlingskinder, in der Behebung des Grundschullehrermangels, in der Einführung des Abiturfaches Informatik und in der Anschaffung der noch benötigten 1,25 Millionen Schüler-Tablets.

Mülheimer FDP-Kandidat Mangen: Haben NRW zur Wachstumslokomotive gemacht

Christian Mangen will zum zweiten Mal nach 2017 über die Landesliste seiner FDP in den Landtag einziehen. Der Vorsitzende der Mülheimer Liberalen betonte während seiner Ansprache beim Frühjahrsempfang seiner Partei Erfolge von Schwarz-Gelb, die aus seiner Sicht für eine Fortsetzung der FDP-Beteiligung an der Landesregierung sprechen.
Christian Mangen will zum zweiten Mal nach 2017 über die Landesliste seiner FDP in den Landtag einziehen. Der Vorsitzende der Mülheimer Liberalen betonte während seiner Ansprache beim Frühjahrsempfang seiner Partei Erfolge von Schwarz-Gelb, die aus seiner Sicht für eine Fortsetzung der FDP-Beteiligung an der Landesregierung sprechen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Christian Mangen, der als Jurist für seine Fraktion die Politikfelder Recht und Innere Sicherheit bearbeitet, wies seine Zuhörer darauf hin, dass die schwarz-gelbe Landesregierung die Hälfte des Landeshaushaltes in die Bereiche Bildung und Innere Sicherheit investiere. Auch dass es in NRW derzeit sieben Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gebe, und damit 400.000 mehr als 2017, sieht Mangen als Erfolg der von CDU und FDP in Düsseldorf betriebenen Regierungspolitik. NRW, so Mangen, sei unter der schwarz-gelben Führung im Ländervergleich vom Wachstumsschlusslicht zur Wachstumslokomotive geworden.

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Wie schon bei der Landtagswahl 2017 kandidiert Mangen auf dem Platz 23 der FDP-Landesliste und rechnet sich damit gute Chancen auf einen Wiedereinzug in den Landtag aus. Mit Blick auf die Meinungsumfragen geht er davon aus, dass die FDP auch nach dem 15. Mai Regierungspartei bleiben wird. In welcher Regierungskoalition sie das sein werde, will Mangen aber nicht prognostizieren.