Mülheim. Sie haben lange dafür gekämpft, jetzt haben Jugendliche in Selbeck einen eigenen Treffpunkt. Was den neuen Jugendtreff in Mülheims Süden ausmacht.
Lange Zeit fehlte im Mülheimer Stadtteil Selbeck ein geeigneter Treffpunkt für Jugendliche. Am Rande des Golfclubs existiert nun zumindest ein Unterstand zum Verweilen, der am Freitag offiziell eingeweiht wurde.
Beim Wort Jugendtreff denkt der ein oder andere mit Sicherheit zunächst an ein Jugendheim oder eine andere vergleichbare Einrichtung. Doch das war kein Ansinnen der Selbeckerinnen und Selbecker. Der neue Ort zum Zusammenkommen ist vier mal vier Meter groß und besteht aus einer herkömmlichen Schutzhütte mit Sitzbänken.
Fleckchen am südöstlichen Rand des Golfclubs Mülheim
Die rechteckige Fläche am südöstlichen Rand des Golfclubs bietet zudem noch Platz für Fahrradständer oder zum Aufstellen eines Grills.
Vom Schulhof verjagt, rund um die Kirche und im Viertel kaum wirklich geduldet, suchten die Jugendlichen in Selbeck seit geraumer Zeit nach einem festen Anlaufpunkt. Der fand sich schließlich deutlich außerhalb des Wohngebiets an der Ecke Wedauer Straße/Karl-Forst-Straße. „Wir wollten ursprünglich das gegenüberliegende Grundstück haben, aber das war nicht zu bekommen“, berichtet Michael Orth, zweiter Vorsitzender des Selbecker Bürgervereins.
Bezirksvertretung stellte 4000 Euro zur Verfügung
Auch interessant
Stattdessen schloss man einen sogenannten Gestattungsvertrag mit dem Golfclub in Absprache mit dem Eigentümer des Areals, Manfred Böllert. Der Bürgerverein ist nun quasi Unterpächter und kam für die Kosten in Höhe von insgesamt 15.000 Euro auf. Die Bezirksvertretung 3 stellte aus ihren Mitteln 4000 Euro zur Verfügung, dazu kamen weitere Sponsorengelder. „Dennoch haben wir noch eine Finanzlücke im vierstelligen Bereich“, sagt Orth und wirbt um weitere Unterstützer.
Mit Tatkraft unterstützt haben bereits die Jugendlichen aus dem Ortsteil ihre neue Bleibe. Nachdem die Schutzhütte von einer Spezialfirma geliefert wurde, grundierten die jungen Erwachsenen das Holzhaus und strichen es mit einer Holzschutzlasur zweifarbig an.
Bürgerverein versucht, Vandalismus zu verhindern
Auch interessant
In erster Linie soll die Hütte als sozialer Treffpunkt fungieren, aufgrund ihrer Lage eignet sie sich aber auch prächtig zum Verweilen für Spaziergänger oder Radfahrer. Konflikte können da nicht ganz ausgeschlossen werden, schließlich wissen Ortsfremde über die ursprünglichen Beweggründe zum Bau des Treffpunkts nicht Bescheid.
Auch Vandalismus-Befürchtungen gibt es bereits. „Wir haben aber ernsthaft vor, alles sicher, geordnet und sauber zu halten“, sagt Michael Orth. Der Bürgerverein wird auch in Zukunft ein Stück weit als Pate des Projekts fungieren.