Mülheim. Die Flut hatte der Mülheimer Schleuseninsel stark zugesetzt. Jetzt ist sie wieder betretbar und die Weiße Flotte hat für 2022 einiges geplant.

Das Jahr 2021 war ein wirklich schlechtes für die Weiße Flotte. „Durch Corona war unser Betrieb stark eingeschränkt und als es gerade wieder los ging, kam die Flut und hat einen immensen Schaden angerichtet“, so Joachim Exner, Leiter der Betriebe der Stadt und auch der Weißen Flotte.

Im ersten Corona-Jahr, 2020, sei man immerhin auf 50 bis 60 Prozent des üblichen Umsatzes gekommen. Im Corona-Flut-Jahr hätte er deutlich unter der Hälfte gelegen. „2021 war eine Katastrophe“, fasst Exner zusammen.

Weiße Flotte legt in Mülheim auch vom Wasserbahnhof ab

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Doch es geht wieder Flussaufwärts. Seit dem 1. April ist der Wasserbahnhof, Dreh und Angelpunkt der Weißen Flotte, wieder betretbar und voll nutzbar. „Hier können auch wie gewohnt Tickets für die Fähre gekauft werden und die Weiße Flotte legt ab“, bekräftigt Exner, den die Entwicklung sehr erleichtert.

Kurz nach dem Hochwasser im Juli 2021 galt es als unklar, wie stark und vor allem langfristig das Gelände beschädigt sein würde. Zu Beginn des Jahres tippte die Stadt noch auf eine Öffnung der Schleuseninsel im Frühjahr, ein Zeitpunkt, der eingehalten werden konnte. „Wir haben uns sehr bemüht und früh darum gekümmert“, so Exner.

Haus Ruhrnatur bietet Gastronomie

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Er bittet allerdings Besucherinnen und Besucher, sich von dem „chaotischen Aussehen“ nicht abschrecken zu lassen. Die Flutschäden seien zwar noch sichtbar, die Gastronomie noch nicht bezogen und die Toiletten weiterhin gesperrt doch: „Das merken die Fahrgäste nicht, wenn sie auf dem Wasser sind.“ Die klare Empfehlung, beinahe eine freundschaftliche Kooperation, das Haus Ruhrnatur. „Wir empfehlen den Fahrgästen der Weißen Flotte, hier auf das Schiff zu warten und einen Kaffee zu trinken.“

Aktuell ist das Haus Ruhrnatur die einzige Bewirtungsmöglichkeit auf der Insel. „Wir wären aber dankbar, wenn auch in den weiteren Räumlichkeiten bald neue Gastronomie einzieht.“ Das Franky’s war schon vor der Flut von der Schleuseninsel in den Mintarder Wasserbahnhof umgezogen.

Das Heinrich-Thöne-Schiff im Mülheimer Innenhafen. Die Weißen Flotte hat in Digitalisierung  investiert, auf dem Schiff können Passagierinnen und Passagiere bargeldlos bezahlen.
Das Heinrich-Thöne-Schiff im Mülheimer Innenhafen. Die Weißen Flotte hat in Digitalisierung investiert, auf dem Schiff können Passagierinnen und Passagiere bargeldlos bezahlen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Wann der komplette Wasserbahnhof wieder in Schuss ist, steht noch in den Sternen. In der Südspitze würden aktuell noch Vögel brüten, erst danach könne es hier mit der Renovierung weitergehen. „Im Spätsommer“, schätzt Exner. Doch auch bis dahin tut sich einiges.

Weiße Flotte: Hoffnung auf eine gute Saison 2022

Gerade erst konnte der Anleger Hahnenfähre, einer der wichtigsten Anlegestellen, wieder in Betrieb genommen werden. Dabei hatte die Flut hier einen großen Schaden hinterlassen. Die Befestigung war weg, Uferbereich verwüstet, die Verankerung ausgerissen und das Tor verschwunden. Die Instandsetzung der Anlegestelle passt jetzt genau zum Beginn einer „hoffentlich guten“ Saison 2022.

Auch habe man die schwierige Zeit genutzt und investiert, so Dienstleiter Helge Land. „Wir haben Geld in die Digitalisierung gesteckt.“ Für Linienfahrten lassen sich jetzt bis 15 Minuten vor Abfahrt digitale Tickets buchen. Und auf dem Schiff können Passagierinnen und Passagiere bargeldlos bezahlen. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft, sind sich die beiden einig.

Das ist für die Saison 2022 geplant

Die Linienfahrten der Weißen Flotte gehen bis zum Ende der Herbstferien. Wochentags von ca. 11-19 Uhr, am Wochenende bis ca. 20 Uhr.

Erwachsene zahlen 7,50 Euro, Kinder 3 Euro für die Fahrt vom Wasserbahnhof bis nach Kettwig. Eine Familienkarte bei voller Strecke kostet für zwei Erwachsene und zwei Kinder 17 Euro, Singles mit zwei Kindern zahlen elf Euro.

Für 2022 sind gut 70 Tagesfahrten geplant. Darunter eine Schlager-Party am 6. Mai, eine Tagesfahrt zum Xantener Dom am 28. Mai oder einer Fahrt zum Matjesfest nach Duisburg am 16. Juni.

Helge Land empfiehlt vor allem die Ü-40-Party am 4. Juni und Joachim Exner die Vollmondfahrten ins Ruhrtal am 12. August und 9. Oktober. Hier wird es zur Fahrt im Dunkeln auch Krimi-Lesungen geben.

Neu im Programm sind auch der „Ferienspaß für Klein und Groß“ an drei Terminen im Juli und ein vegan-vegetarisches Angebot. So wird es am 22. Juli eine fleischlose Abendtafel und am 29. August einen vegan-vegetarischen Brunch mit dem Lokal „Ronja’s im Ringlokschuppen“ geben.

Nähere Informationen und weitere Frühjahrsfahrten unter www.weisse-flotte-muelheim.de.