Mülheim. Die hohen Spritpreise sorgen auch für Hochkonjunktur beim Benzin-Klau. Wie die Zahlen in Mülheim dazu aussehen.
Die hohen Spritpreise sorgen überall für ungeahnte Belastungen. Auch der Benzin-Klau bekommt Konjunktur, wie Zahlen belegen.
Im Jahr 2021 ermittelte die Polizei in Mülheim lediglich zwölf Fälle von sogenanntem Tankbetrug. Davon sprechen die Ordnungshüter, wenn der Täter oder die Täterin das Fahrzeug betankt und sich dann ohne zu bezahlen aus dem Staub macht.
Tankbetrug ist in Mülheim kein Massendelikt
Auch in diesem Jahr ist der Tankbetrug noch kein Massendelikt. Allerdings hat die Polizei bis heute schon 17 Strafanzeigen aufgenommen – also schon in nicht einmal vier Monaten fünf mehr als im gesamten Vorjahr. Einen besonderen geografischen Schwerpunkt konnte die Polizei dabei nicht feststellen.
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Alle Fälle ereigneten sich an Tankstellen. Während in vielen anderen Städten gerne einmal Kraftstoff aus geparkten Baustellenfahrzeugen entwendet wurde, gab es einen solchen Fall in Mülheim in der jüngeren Vergangenheit nur einmal. Im Juli 2021 wurde in Dümpten aus einem geparkten Pkw durch Unbekannte Kraftstoff abgezapft. Weiterer Schaden entstand dabei nicht.
Keine konkreten Maßnahmen gegen den Benzin-Diebstahl
Trotz der steigenden Zahlen handelt es sich für die Mülheimer Tankstellen eher um Einzelfälle. Konkrete Maßnahmen um sich vor Benzin-Dieben zu schützen, werden nicht getroffen. Die wenigen, die sich zu dem Thema äußern wollten, konnten noch von keinem Fall von Spritklau berichten.
„Sollte es dazu kommen, ist der Dieb aber ohne Chance, es sei denn, er benutzt gefälschte Nummernschilder“, sagt Peter Billy von der gleichnamigen privaten Tankstelle in Speldorf.
Bei klarer Identifizierung: Mineralölkonzerne übernehmen den Verlust
Genau das kommt aber offenbar oft genug vor. Dadurch können die Täter oft schwer identifiziert werden. Entsprechend gering ist die Aufklärungsquote. Können Tankstellenpächterinnen und -pächter die Diebe aber eindeutig per Videoüberwachung erkennen und anzeigen, wird die Erstattung des geklauten Kraftstoffs vom jeweiligen Mineralölkonzern in der Regel übernommen.
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Um möglichst unerkannt zu bleiben, nutzen Täterinnen und Täter gerne Zeiten mit dem meisten Betrieb. Dann können Zapfsäulen erst recht nicht gezielt freigeschaltet werden, was eine der zielführendsten Maßnahmen gegen den Benzin-Diebstahl wäre. „Es gibt Länder, in denen Sie erst bezahlen, bevor Sie tanken“, nennt Billy eine weitere Möglichkeit.
Deutschlandweit Schäden in siebenstelliger Höhe
Bundesweit entstehen nach DPA-Recherchen Schäden in siebenstelliger Höhe durch den Diebstahl. Einfach wegfahren, ohne zu bezahlen kann mit einer Geldstrafe belegt werden. Werden gefälschte oder geklaute Nummernschilder benutzt, droht gar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.