Mülheim. Das war knapp. Aufgeregt wollte ein Mülheimer Senior 30.000 Euro abheben, die kranke Tochter retten. Nun kann er sich bei der Sparkasse bedanken.

Und schon wieder ist genau das passiert, wovor alle immerfort warnen: Polizei, Geldinstitute, Angehörige. Ein Mülheimer Rentner, über 80, ließ sich von Telefonbetrügern in Panik versetzen und in der Saarner Sparkassenfiliale schon Geld bereit legen. 30.000 Euro. Fast hätte er alles verloren.

Doch offenbar konnte ihn eine Sparkassenmitarbeiterin vor diesem Fehler bewahren. „Zum Glück haben die Kolleginnen im Telefoncenter und in der Filiale gut zusammen gearbeitet“, heißt es dort.

Aufgeregter Mülheimer bestellte das Geld beim Kundenservice der Sparkasse

Sparkassensprecher Frank Hötzel schildert den jüngsten - versuchten - Trickbetrug so: Der Kunde rief am frühen Montagmorgen, 11. April, beim zentralen Kundenservice an und kündigte eine größere Geldabhebung an. Am späten Vormittag bekam er einen Termin, um die fünfstellige Summe in der Zweigstelle Saarn abzuholen.

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„Der aufmerksamen Kollegin war schon per Telefon die Aufregung des Kunden nicht entgangen“, berichtet Hötzel. Sie bestellte den gewünschten Betrag, bat das Team in der Filiale aber zugleich, mit dem Kunden noch einmal zu reden.

Von der Mülheimer Filiale aus wurde die Tochter angerufen - und die Polizei

Im Gespräch habe der Senior auf Nachfrage gesagt, er brauche das Geld für seine Tochter, die schwer krank auf der Intensivstation liege. Ein Medikament aus Amerika müsse dringend beschafft werden. 30.000 Euro sollten in bar übergeben werden. Gemeinsam habe man dann in der Sparkassenfiliale die Tochter des Mülheimers angerufen und auch erreicht. „Dieser ging es blendend, und so wurde schnell klar, dass der Schockanruf ein Betrugsversuch war.“

Noch in der Filiale wurde Anzeige erstattet, was eine Polizeisprecherin auf Anfrage bestätigt: „Es ist glücklicherweise bei einem Versuchsdelikt geblieben. Alles Weitere ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen.“ Wenn die Sparkassenmitarbeiterin nicht eingeschritten wäre, hätte der Kunde sein Geld höchstwahrscheinlich nie wiederbekommen.