Mülheim. María (15) aus Peru kämpft seit Jahren gegen Leukämie. Ihre Tante aus Mülheim sammelt nun Spenden für die teure Krebstherapie.

„Eines Tages fing ich an, mich schlecht zu fühlen. Plötzlich bekam ich Fieber und meine Eltern brachten mich zu einem Kinderarzt, der mir Antibiotika verschrieb, weil er etwas Rotes in meinem Hals fand. Als ich wieder zu Hause war, bemerkte ich beim Anziehen meines Pyjamas, dass meine Knie blaue Flecken hatten“, schreibt die heute 15-jährige María Angélica in ihrem Blog über den Tag im Juni 2019, der ihr Leben verändern sollte. „Ich wusste nicht, dass dies der Beginn meiner Geschichte mit Krebs im Kindesalter sein würde.“

Wenn Patricia Monzon de Kempkes diese Zeilen liest, macht sich ein „Ohnmachtsgefühl“ in ihr breit. Sie hat ihr Heimatland Peru vor mehr als 30 Jahren verlassen, lebt und arbeitet seitdem in Mülheim. Trotz der Entfernung ist der enge Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freundinnen und Freunden in Südamerika nie abgebrochen.

15-jährige María: „In diesem Moment wusste ich, dass ich Leukämie hatte“

María ist die Tochter einer ihrer ehemaligen Schulfreundinnen. Monzon de Kempkes spricht von ihr als ihre Nichte. „In Peru ist es so, dass man von den Kindern enger Freunde Tante oder Onkel genannt wird. Marías Familie lebt in der Stadt, in der auch mein Vater geboren wurde.“ In Huancayo, das mit dem Auto rund sieben Stunden entfernt von der Hauptstadt Lima liegt, wissen fast alle von Marías Schicksal.

Nachdem sie die blauen Flecken auf ihrer Haut entdeckt hatte, fuhr Marías Vater mit ihr zum örtlichen Krankenhaus. Von dort aus wurde María mit einem Krankenwagen nach Lima gebracht. Im Krankenhaus erklärte ihr ein Kinderonkologe, wie ihre Behandlung ablaufen würde. „In diesem Moment wusste ich, dass ich Leukämie hatte“, so María. Sie blieb monatelang im Krankenhaus, durchlief sechs Chemotherapie-Blöcke und etliche Bluttransfusionen.

Patricia Monzon de Kempkes sammelt Spenden, um ihrer Nichte in Peru zu helfen.
Patricia Monzon de Kempkes sammelt Spenden, um ihrer Nichte in Peru zu helfen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Nach Knochenmarktransplantation: „Der Alptraum schien vorbei zu sein“

Als sie endlich zurück zu ihrer Familie konnte, organisierte ihre Zwillingsschwester Adamari einen „wunderschönen Empfang“, um zu feiern, dass María den Krebs besiegt hatte. Drei Tage später musste sie wieder ins Krankenhaus. Ihre Werte hatten sich verschlechtert, sie überlebte nur dank einer Knochenmarkspende ihrer Mutter. „Am 14. September 2020 führten sie die Transplantation durch. An diesem Tag fühlte ich mich wie neugeboren“, sagt Maria.

Sie erholte sich gut von der anstrengenden Behandlung, feierte ihren 15. Geburtstag. „Der Alptraum schien vorbei zu sein“, dachte auch Monzon de Kempkes – bis sie vor wenigen Wochen einen Anruf aus Peru erhielt. Marías Zustand hat sich drastisch verschlechtert. Sie wird nun in einer Klinik in Barcelona behandelt, die sich auf Leukämie bei Kindern spezialisiert hat.

Peruanische Krankenkasse finanziert teure Krebstherapie nicht

Fest steht: María braucht erneut eine Knochenmarkspende, diese darf allerdings nicht von einem Familienmitglied kommen. Das spanische Krankenhaus ist zum Glück – anders als die Kliniken in Peru – Teil eines internationalen Knochenmarkspende-Registers. Doch die Behandlung und der Aufenthalt in Spanien sind teuer, und die Krankenkasse deckt die Kosten nicht.

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Marías Familie hat laut Monzon de Kempkes bereits ihr Auto, viele Möbel und „alles weitere Unwichtige“ verkauft, um die Therapie zu finanzieren. Doch die Kosten, die sich auf rund 300.000 Euro belaufen werden, können sie nicht allein tragen. Monzon de Kempkes hat daher über das Mülheimer Familienbildungswerk „Eltern werden – Eltern sein e.V.“ ein Spendenkonto eingerichtet.

Als María nach ihrer ersten Chemotherapie zurück zu ihrer Familie kommen konnte, organisierte ihre Zwillingsschwester eine Willkommens-Party.
Als María nach ihrer ersten Chemotherapie zurück zu ihrer Familie kommen konnte, organisierte ihre Zwillingsschwester eine Willkommens-Party. © Privat

Mülheimerin bittet um Hilfe: „Keine Summe ist zu klein“

„Erzählen Sie Ihren Bekannten und Freunden von María, von ihrem Kampf und von ihrem Wunsch, zu leben. Und wenn Sie finanziell mitwirken möchten, unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende. Keine Summe ist zu klein“, bittet sie die Bürgerinnen und Bürger.

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María wartet derweil gemeinsam mit ihrer Mutter in Barcelona darauf, endlich einen passenden Spender oder eine Spenderin zu finden. Ihr Vater und ihre Schwester mussten in Peru bleiben. „Sie haben sich am Flughafen verabschiedet“, sagt Monzon de Kempkes. „Wir hoffen alle so sehr, dass María sie wiedersehen wird.“

Hilfe für María

Da Marías Krankenkasse die Kosten für die teure Krebstherapie nicht trägt, bittet ihre Tante Patricia Monzon de Kempkes um Spenden auf folgendes Konto des Mülheimer Familienbildungswerkes „Eltern werden – Eltern sein“:

IBAN: DE35 3702 0500 0007 2066 02 / BIC: BFSWDE33XXX / Betreff: Spende Marita