Bochum. Joana (15) aus Bochum ist an Knochenkrebs erkrankt. Ihr stehen Chemo und OP bevor. Zwei Freundinnen haben nun eine berührende Aktion gestartet.

In diesem Sommer will Joana Wiesweg aus Bochum-Harpen ihren Realschulabschluss machen. Die 15-Jährige ist eine gute Schülerin, plant, direkt im Anschluss mit dem Abitur zu beginnen. Doch Ende Januar erhält sie die schlimme Diagnose, die alles verändert: Knochenkrebs. Die erste Chemo hat Joana bereits hinter sich gebracht.

Joana (15) aus Bochum stehen Chemo und eine schwere Arm-OP bevor

Immer stärker und unerträglicher wurden in den Wochen zuvor die Schmerzen, die die Schülerin im Arm hat. Doch dass Joana Krebs haben könnte, damit rechnet sie nicht, genauso wenig wie ihre Familie. Umso größer ist der Schock.

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Vor zwei Wochen erhält die 15-Jährige im Krankenhaus die erste Chemo, die zweite folgt in der kommenden Woche. Ein Dreivierteljahr geht das nun so, hinzu kommt eine Operation am Arm. Joana muss ein Stück des Knochens am Arm entfernt werden. „Der Tumor im Knochen wird nicht weggehen, man kann ihn auch nicht bestrahlen“, erklärt ihre Tante Jeannette Jeske im Gespräch mit unserer Redaktion. Stattdessen wird ihr hier eine Prothese eingesetzt.

Freundinnen starten einen Spendenaufruf

„Wir können es uns nur ansatzweise vorstellen, wie schlimm es sein muss, als 15-jähriges Mädchen plötzlich so eine schlimme Diagnose zu bekommen, und welche Folgen und Veränderungen damit einhergehen“, schreiben Joanas Freundinnen Alissa und Eliana. Sie wollen die Harpenerin unterstützen – indem sie für sie da sind, aber auch durch einen Spendenaufruf.

Joanas Mutter Tanja Wiesweg ist alleinerziehend, lebt zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Sohn, der im Grundschulalter ist. Seit der Diagnose arbeitet sie nicht mehr, um bei ihrer Tochter zu sein. „Infolge der ganzen Therapie entstehen der Familie erhebliche Zusatz-Kosten, die für eine alleinerziehende Mama sehr schwierig zu stemmen sein werden“, befürchten Alissa und Eliana.

Joana verliert ihre Haare durch die Chemo-Therapie

Bis zum Po gingen die Haare von Joana noch bis vor wenigen Wochen. Vor Beginn ihrer Behandlung hat sie sich die Haare bis auf Schulterlänge abschneiden lassen, um sie verwahren zu können. „Noch sind die Haare da. Aber sie beginnen, auszufallen“, schildert Tante Jeannette Jeske.

Bis zum Po reichten die langen Haare von Joana Wiesweg (15) aus Bochum. Vor Beginn der Chemo hat sie sie bis auf Schulterlänge abgeschnitten, nun beginnen die Haare, ganz auszufallen.
Bis zum Po reichten die langen Haare von Joana Wiesweg (15) aus Bochum. Vor Beginn der Chemo hat sie sie bis auf Schulterlänge abgeschnitten, nun beginnen die Haare, ganz auszufallen. © Joana Wiesweg

Für eine Perücke erhält Joana einen Zuschuss von 471,65 Euro von der Krankenkasse, haben ihre Freundinnen Alissa und Eliana zusammen mit ihren Eltern recherchiert. „Eine mittelmäßige und vernünftige Perücke kann einige Tausend Euro kosten. Natürlich ist das nichts Lebensnotwendiges, es ist aber ein Stück Sicherheit und Normalität und das wird Joana in dieser Zeit brauchen“, schreiben die beiden Jugendlichen. Das ist ein Grund, warum sie die Spenden sammeln.

Joanas Freundinnen bitten um Spenden

Joanas Freundinnen Alissa und Eliana haben ein Paypal-Konto erstellt, um Spenden zu sammeln. Diese gehen direkt an Joanas Mutter Tanja Wiesweg.

Die E-Mail-Adresse zum Paypal-Konto: .

Zudem hat sich Joana vor Beginn der Chemo-Therapie, die zu Unfruchtbarkeit führen kann, Eizellen entnehmen lassen, die eingefroren werden. So hat die heute 15-Jährige später die Möglichkeit, Kinder zu bekommen. Ob die Krankenkasse das bezahlt, sei noch vollkommen unklar, so Jeannette Jeske.

„Können nicht Strapazen der Behandlung, aber eventuell die finanzielle Last nehmen“

Derzeit geht es Joana – den Umständen entsprechend – etwas besser. Nachdem sie wegen Fieber und anderer Folgen der Chemo wieder in ein Essener Krankenhaus musste, konnte sie am Donnerstagnachmittag entlassen werden. Doch in der kommenden Woche geht die Behandlung weiter. Sie hofft, ihren Realschul-Abschluss im Sommer trotzdem machen zu können.

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„Wir denken, es kann jedem passieren, dass man in solch eine schreckliche Situation kommt, und dann wünscht man sich Menschen und Freunde, die einem wenigstens etwas helfen und zur Seite stehen, sei es nur mit einer Kleinigkeit“, so Alissa und Eliana. Sie hoffen, genug Menschen zu erreichen. „So können wir Joana zwar nicht die Strapazen der Behandlung nehmen, aber wir können die Last einer eventuellen finanziellen Notlage etwas abwenden oder ihr und ihrer Mutter sogar nehmen.“