Mülheim. Mülheimer Bürger fragen sich, warum ein Teil der Leineweberstraße abgesperrt ist, aber keine Bauarbeiten zu sehen sind. Das ist der Grund.

Seit März ist eine Rechtsabbiegerspur an der Innenstadt-Durchquerung der Leineweberstraße gesperrt. Bauarbeiten sind nicht zu beobachten, waren von der Stadtverwaltung auch nicht angekündigt. Auf Nachfrage brachte die Verwaltung nun Licht ins Dunkel.

„Was soll das bloß? Keine Baustelle zu sehen, dafür aber Rückstaus bis zum Schloß Broich“, wandte sich ein Bürger an die Redaktion. Das „Verkehrschaos“ veranlasste zudem Ex-OB-Kandidat Horst Bilo zu einem offenen Brief an OB Marc Buchholz: „Klären Sie den Sachverhalt bitte auf“, so seine Aufforderung.

Leiterin des Mülheimer Ordnungsamtes: Absperrung ist „absolut notwendig“

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Die Aufklärung lieferte nun Ordnungsamtsleiterin Kerstin Kunadt im Hauptausschuss, als CDU-Politiker Markus Püll eben dies ansprach. Die Sperrung der Fahrspur, so Kunadt, sei aus Sicherheitsgründen „absolut notwendig“ wegen der Schlangen, die sich vor der dortigen Ausländerbehörde bildeten. Damit gibt es schon länger Probleme. Durch die hohe Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine sieht Kunadt die Situation deutlich verschärft.

Der Radverkehr wird nun auf die Fahrspur umgeleitet, damit Wartende vor dem Ausländeramt geschützt sind. Kunadt kündigte an, noch mal prüfen zu wollen, ob Radfahrer frühzeitiger auf die Engstelle hingewiesen werden könnten. Lothar Reinhard regte an, den Rückstaus mit einer besseren Ampelschaltung am Berliner Platz zu begegnen. Ein Bürger meint, Absperrgitter auf dem Bürgersteig müssten reichen.

„Die Situation ist natürlich nicht auf Dauer gedacht“, so Kunadt. Man hoffe auf Entspannung, sollte die Stadt endlich ihre zentrale Einheit zur Registrierung der Flüchtlinge am Ukraine-Dorf an der Mintarder Straße zusammengezogen haben. Entspanne sich die Lage, werde man die Absperrung zurückbauen. (sto)