Mülheim. Die 30 Wohncontainer in Saarn sollen zum Wochenende bezugsfertig sein. 684 Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Mülheim, darunter viele Kinder.
Die 30 bestellten Wohncontainer sind jetzt alle in Saarn angekommen, die letzten wurden noch am Montagmorgen geliefert. Bis jetzt sei die Stadt im Plan, hieß es auf Nachfrage, zum Wochenende könnten die Container bezogen werden. Insgesamt rund 380 Flüchtlinge könnten dann in Saarn auf dem ehemaligen Kirmesplatz untergebracht werden. 684 registrierte Flüchtlinge aus der Ukraine sind am Montag insgesamt in der Stadt.
Die Container wurden aus Österreich angeliefert und sind mit Elektroheizungen und Stromanschlüssen ausgestattet, erklärte Feuerwehrchef Sven Werner. Die Container haben Außenmaße von 2,50 mal 6 Meter und eine Höhe von 2,80 Meter. Die Wohnfläche liege etwa bei 12 Quadratmetern. Die Container werden gerade aufgestellt und eingerichtet. Maximal sollen zwei Stockbetten und ein Einzelbett darin Platz finden.
Viele Frauen mit Kindern werden in Mülheim untergebracht
„Wir haben viele Frauen mit zwei Kindern unter den Geflüchteten, die man so gemeinsam unterbringen kann“, sagt Sven Werner. Maximal eine solche dreiköpfige Familie oder ein Ehepaar sind pro Container vorgesehen. Bei einer rund 80- bis 90-prozentigen Belegung geht die Stadt davon aus, dass in Saarn vorerst rund 380 Menschen untergebracht werden könnten.
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In zwei Holzhäusern auf dem Gelände befinden sich die Sanitäralanlagen mit Duschen und Toiletten. Die Küchenhäuser sollen auch zeitnah in Betrieb gehen, aber da funktioniert derzeit die Abluftanlage noch nicht. „Wir haben hier einen Mangel an Ersatzteilen“, berichtet der Feuerwehrchef. „Die Teile sind bestellt, aber noch nicht angekommen.“ Das liege am aktuellen Chipmangel, so Werner, es fehlten die Steuergeräte. Derzeit werden die Flüchtlinge in einer Leichtbauhalle auf dem Gelände an der Mintarder Straße vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) dreimal am Tag mit einer Mahlzeit versorgt.
Knapp 200 Menschen leben derzeit auf dem Gelände an der Mintarder Straße
213 Menschen aus der Ukraine hat die Stadt derzeit untergebracht, 197 befanden sich am Montag auf dem Gelände in Saarn, sagte Gesundheitsdezernentin Dr. Daniela Grobe am Montag. Die anderen sind noch privat untergekommen. Die Stadt rechnet aber damit, so Stadtsprecher Volker Wiebels, dass davon nach und nach etliche auch seitens der Stadt untergebracht werden müssten.
Insgesamt hat die Stadt Mülheim bis zum Montagvormittag 684 Flüchtlinge aus der Ukraine erfasst, darunter sind 247 Minderjährige. 131 Kinder sind bis zehn Jahre alt. Zwischen elf und 15 Jahren sind 84 Kinder und Jugendliche; 34 sind 16 bis 17 Jahre alt.
Mülheims Gesundheitsdezernentin: „Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt.“
Die Zahl von 684 beziehe sich allein auf diejenigen, die sich bereits beim Ausländeramt gemeldet hätten und die die Stadt bisher erfasst habe. Denn, so zieht Dezernentin Grobe den Vergleich zur Situation im Jahr 2015, die Ukrainer kämen nicht nur über eine Zuweisung des Landes nach Mülheim, sondern eben auch „ungeregelt“ und legal mit dem eigenen Fahrzeug oder würden von Privatpersonen abgeholt. Das mache das Planen schwieriger. „2015 hatte man immer ein paar Tage Vorlauf, das ist jetzt gänzlich anders“, sagt sie. „Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt.“
Die Stadt versuche, die Harbecke-Sporthalle als „Puffer“ für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Hinterhand zu haben, wünschenswert seien aber andere Lösungen der Unterbringung. Die Stadt bereite gerade eine Verwaltungsvorlage vor, um zusammen mit der Politik eine Strategie zu erarbeiten, wie man mit den Geflüchteten in Mülheim und ihrer Unterbringung auf Dauer umgehe, kündigte Grobe an.