Mülheim. Mülheimer konnten im letzten Jahr die Aufzucht des Turmfalken-Nachwuchses in der Petrikirche live verfolgen. Bald startet Turmfalken-TV wieder.

Von der Paarung über das Schlüpfen bis zur Aufzucht der Küken: Im vergangenen Jahr konnte ganz Mülheim dabei zusehen, wie das Turmfalken-Pärchen in der Petrikirche seinen Nachwuchs aufzog. Nun startet „Turmfalken-TV“ erneut. Interessierte können dank einer Webcam den Turm der Kirche im Live-Stream beobachten.

Allerdings ist noch unklar, ob sich auch in diesem Jahr ein Vogel-Paar im Brutkasten niederlässt. Die Chancen stehen jedoch gut, sagt Thomas Brüseke, Experte für Vogelkunde des Naturschutzbundes (Nabu) in Mülheim. „Falken sind standorttreue Tiere. Es könnte gut sein, dass dasselbe Falkenpaar wie im letzten Jahr zurückkehrt“, so Brüseke.

Revierkämpfe an der Mülheimer Petrikirche

Gerda und Lutz, wie das Vogel-Paar von den Mülheimerinnen und Mülheimern getauft wurde, müssten sich bei ihrer Rückkehr einigen Herausforderungen stellen – etwa Revierkämpfen mit Tauben und Krähen.

Pfarrer Justus Cohen habe diese schon live mitverfolgen können. Er schätzt, dass um Ostern mit einer Eiablage der neuen Kirchenbewohner zu rechnen sei. Nach ungefähr sechs Wochen würden dann die Küken schlüpfen.

Mülheimer „Falken-TV“ soll Tierschutz fördern

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Im vergangenen Jahr legte Vogel-Mutter Gerda vor den Augen der Zuschauer sechs Eier. Dieses Ereignis und weitere „Highlights“ des Live-Streams sind auf der Website festgehalten. Mausefallen-Wirt Hendrik Peek, der gemeinsam mit Küster Harry Helming-Arnold die Webcam installiert hat, fand die „Luftakrobatik“, mit der die Eltern ihre Küken vor Feinden beschützen, besonders spannend.

„Wer den Falken zuschaut, der erfährt von der Schönheit der Lebensvielfalt“, sagt auch Vogelfachmann Brüseke. Ihm sei wichtig, dass die Menschen die Natur wieder mehr schätzen. „Je mehr man die Tiere beobachtet, desto mehr Fragen kommen auf.“ So würden sich die Menschen dank des Live-Streams mehr für das Leben der Falken interessieren – und sich damit auseinandersetzen, wie man sie schützen kann.