Mülheim. Viele Mülheimer wollen den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine helfen. Warum ein Apotheker allerdings vor Arzneimittel-Spenden warnt.

Wie kann man den Menschen aus der Ukraine helfen? Diese Fragen stellen sich viele Mülheimerinnen und Mülheimer. Mehrere Transporter mit Tonnen an Sachspenden aus der Stadt sind schon in der Ukraine angekommen. Viele Sammelstellen mussten die Annahme von Hilfsgütern bereits stoppen, so groß ist die Hilfsbereitschaft.

Der Krieg führt auch zu Engpässen bei Medikamenten, Verbandsstoffen und Hilfsmitteln. Laut Peter Lamberti, Sprecher der Apothekerinnen und Apotheker in Mülheim, ist es allerdings „deutlich sinnvoller“, Geld an Hilfsorganisationen zu spenden, anstatt Arzneimittel für die Ukrainerinnen und Ukrainer zu kaufen. Sein Appell: „Bitte spenden Sie Geld an die Hilfsorganisationen, aber spenden Sie keine Arzneimittel!“

Arzneimittelspenden unterliegen strengen Vorgaben

Zum einen könnten die Hilfsorganisationen von dem Geld gezielt die medizinischen Materialien einkaufen, die vor Ort benötigt werden. Die gespendeten Arzneimittel entsprechen laut Apothekerkammer Nordrhein hingegen häufig nicht dem tatsächlichen Bedarf im Krisengebiet – und finden damit keine Verwendung.

Zum anderen unterliegen Arzneimittelspenden strengen gesetzlichen und fachlichen Anforderungen. So dürften diese nicht ohne Weiteres exportiert werden. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die Qualität der medizinischen Produkte weder bei der Verpackung noch beim Transport leidet.

Warum Geldspenden laut Mülheimer Experten sinnvoller als Sachspenden sind

Apothekerinnen und Apotheker beraten offizielle Hilfsorganisationen – wie etwa Apotheker ohne Grenzen Deutschland, action medeor oder „Apotheker helfen“ – bei der Beschaffung und Lieferung der Medikamente und kontrollieren die richtige Lagerung vor Ort. „So erreichen die Arzneimittel direkt die ukrainischen Krankenhäuser, Ärzte, mobilen medizinischen Teams, Flüchtlingsunterkünfte und Kinderheime“, heißt es von der Apothekerkammer Nordrhein.

Hier finden Sie einen Überblick über weitere Spenden-Möglichkeiten.