Mülheim. Hilfe für die Ukraine in - und aus - Mülheim: Wo Helfer und Flüchtlinge sich in der Stadt melden können. Warum ein Krisenstab gegründet wurde.
Auch in Mülheim kommen immer Menschen an, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Die Stadtverwaltung hat einen Krisenstab eingesetzt, der die Unterstützungsleistungen koordiniert. Das wurde bereits in der vergangenen Woche gefordert.
„Krisenstab bedeutet vor allem, dass wir die notwendigen Aktivitäten zur Registrierung, Versorgung und eventuell auch Unterbringung der Geflüchteten zwischen den Ämtern – insbesondere Sozialamt, Ausländeramt, Gesundheitsamt - und das aktuell große bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt aufeinander abstimmen“, sagt Dr. Daniela Grobe, Sozialdezernentin und Leiterin des Krisenstabs.
Anders als im Jahr 2015 kommen die Menschen nicht zentral über die Landeserstaufnahmestelle nach Mülheim, sondern oft im eigenen Auto und privat organisiert mit Bussen und Bahnen. „Hier merken wir das großartige Engagement der Mülheimerinnen und Mülheimer, aber oft fehlt es dann am Wissen über die nächsten Schritte, wenn die ukrainischen Freunde oder Verwandten erst einmal angekommen sind,“ stellt Grobe fest.
Wichtige Anlaufstelle für Flüchtlinge in Mülheim ist das Ausländeramt
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Deshalb hat die Stadt auf ihrer Webseite alle wichtigen Informationen gebündelt. Nach der Versorgung mit einer Unterkunft bei der Zentralen Wohnungsfachstelle – sofern das nötig ist – ist die zweite wichtige Anlaufstelle die Ausländerbehörde, betont Dr. Grobe. Diese Behörde muss auch von denjenigen aufgesucht werden, die privat bei Freunden oder Verwandten wohnen. Wenn man bei der Ausländerbehörde erfasst ist, hat man Zugang zu Sozialleistungen wie beispielsweise einer Krankenversicherung. Daneben können die Unterstützungs- und Beratungsstrukturen von Diakonie und Caritas genutzt werden.
Wer sich für die Geflüchteten engagieren will, sollte sich direkt beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) melden: Hier werden die Hilfswilligen koordiniert – egal ob es um Begleitung, Mitanpacken oder einen Einsatz als Sprachmittler für Russisch oder Ukrainisch geht. Kontakt: www.cbe-mh.de oder ukraine-hilfe@cbe-mh.de
Sach- und Geldspenden nimmt die Stadt Mülheim selbst nicht entgegen
Wer Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich an die Zentrale Wohnungsfachstelle wenden – allerdings nur mit Wohnungen und nicht mit einzelnen Zimmern. Wohnungsfachstelle: 0208 455-5796, Wohnungsfachstelle@muelheim-ruhr.de
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Sach- und Geldspenden nimmt die Stadt selbst nicht entgegen. Es gibt aber auch in Mülheim zahlreiche Hilfsprojekte. Etwa bei der Caritas, wo eine digitale Börse - Carigo - vor Ort aktive Gruppen von Hilfsorganisationen und Kirchen vernetzt, wo sich Ehrenamtliche melden können. Wer Fahrdienste oder Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen für Flüchtlinge leisten oder handwerkliches Talent oder Freizeitaktivitäten für Kinder oder Erwachsene anbieten kann, füllt einfach das Online-Formular unter www.carigo.de/ehrenamt-ukraine aus.
Wo sich freiwillige Helferinnen und Helfer in Mülheim melden können
Die Hilfsangebote der registrierten Ehrenamtlichen werden den jeweils vor Ort aktiven Gruppen zur Verfügung gestellt. Ansprechpartnerin für Freiwillige sind in Mülheim Monika Schick-Jöres gemeindecaritas@caritas-muelheim.de, 0177 200 12 79 und für die Beratung der geflüchteten Menschen Farida Hamza, fluechtlingsberatung@caritas-muelheim.de0177 200 12 26.
Mülheims polnische Partnerstadt Oppeln fragte nach Hilfsgütern, um die ukrainische Partnerstadt Iwano-Frankiwsk zu unterstützen. „Neben medizinischem Verbrauchsmaterial unterstützen wir mit Beatmungsgeräten, Tragen, einer Feldküche und Stromerzeugern“, sagt Feuerwehrchef Sven Werner. Zwei Feuerwehrmänner, von denen einer fließend polnisch spricht, starteten am Montag planmäßig mit dem Transport der Hilfsgüter.