Mülheim. Hunderttausende Ukrainer sind auf der Flucht vor dem Krieg. In Mülheim bereitet sich die Stadt auf den Ernstfall vor. Für was sie gewappnet ist.
Schon kurz nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine am Donnerstag vergangener Woche zeigten Fernsehbilder verstopfte Straßen in Kiew und anderswo. Ukrainer flüchten vor dem Krieg in ihrem Land. Die Stadt Mülheim bereitet sich darauf vor, Menschen aus dem Osten Europas aufzunehmen.
Bereits an Tag eins der russischen Invasion in die Ukraine war die Rede davon, dass mehr als 100.000 Ukrainer auf der Flucht seien. Inzwischen geht das UN-Flüchtlingshilfswerk von fast 370.000 Flüchtenden aus. Noch am Donnerstag schalteten sich in Mülheim Vertreter von Sozialverwaltung, Feuerwehr und städtischem Immobilienservice per Videoschalte zusammen, um sich zu organisieren für eine erwartete Flüchtlingswelle. Nach Auskunft von Oberbürgermeister Marc Buchholz am Sonntag treffen möglicherweise bereits am Montag erste Geflüchtete aus der Ukraine in Mülheim ein.
Stadt Mülheim reaktiviert Flüchtlingsunterkünfte auf Saarner Kirmesplatz
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Wie Stadtkämmerer Frank Mendack gegenüber dieser Redaktion berichtete, haben die Verantwortlichen bei der Stadt geprüft, welche Unterbringungsmöglichkeiten ad hoc zur Verfügung stünden – und nicht nur dies: Offenbar sieht die Stadtverwaltung die Notwendigkeit, auch zusätzliche Unterkünfte wieder zu reaktivieren.
Wie Mendack berichtet, gebe es im Augenblick freie Kapazitäten von 200 Plätzen, insbesondere in den Einrichtungen am Klöttschen in Eppinghofen, an der Oberheidstraße in Dümpten und an der Schumannstraße in Speldorf.
Mülheims Stadtkämmerer: „Wir wollen vorbereitet sein“
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Vorsorglich werde man aber auch drei Häuser auf dem Saarner Kirmesplatz an der Mintarder Straße wieder einrichten mit Betten, Matratzen und anderem. Heizungen würden dort kurzfristig überprüft, Sanitäranlagen ebenso, sagt Mendack. Platz für zusätzlich circa 300 Flüchtlinge könne man so auf dem Kirmesplatz schaffen.
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Ob und wann diese gebraucht werden, weiß aktuell noch niemand. „Aber“, so der Stadtkämmerer, „wir planen lieber frühzeitig, als der Zeit hinterherzurennen. Wir wollen vorbereitet sein.“ Die Kosten der Reaktivierung der eigentlich aufgegebenen Flüchtlingsunterkünfte seien „nicht so hoch“, sagt Mendack zwar unbestimmt, aber betonend: „Relativ viele Dinge haben wir noch vorrätig.“ So zählt er etwa Betten und Matratzen auf. Zusätzlich reservieren ließ sich das Gesundheitsamt Impfstoff gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken.