Mülheim. Wer Immobilien in Mülheim kaufen will, muss dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Wie Mülheim im Landesvergleich der Immobilienpreise steht.
In Mülheim müssen potenzielle Haus- oder Wohnungseigentümer immer tiefer in die Tasche greifen.
Landesweit liegt die Stadt bei den Immobilienpreisen auf Rang zehn. Laut des neu erschienenen Immobilienspiegels der Westdeutschen Landesbausparkasse LBS kostete ein gebrauchtes Eigenheim in Mülheim im vergangenen Jahr 750.000 Euro. 2020 war ein eigenes Haus noch für durchschnittlich 545.000 Euro zu haben.
Immobilien-Kauf: Mülheim liegt landesweit auf dem zehnten Platz
„Das entspricht 14,9 ortsüblichen Jahresnettoeinkommen eines Haushalts“, hat der für Mülheim zuständige LBS-Gebietsleiter Jochen Stimberg auf der Grundlage der Empirica-Preisdatenbank berechnet. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren konnten Mülheimerinnen und Mülheimer noch für 8,2 Haushaltseinkommen ein gebrauchtes Eigenheim erwerben.
Mit den 750.000 Euro liegt Mülheim unter sämtlichen NRW-Gemeinden auf Platz zehn – gleichauf mit Ratingen und Haan. Angeführt wird das Ranking von Meerbusch (1.222.500 Euro), Düsseldorf (995.000) und Erkrath (895.000).
Günstige Zinsen können den Preisanstieg in Mülheim nicht auffangen
Den immensen Preisanstieg können auch günstige Finanzierungszinsen nur bedingt auffangen. „Umso mehr brauchen wir eine verlässliche Wohneigentumsförderung, damit auch die nächste Generation die Chance auf die eigenen vier Wände hat“, sagt Stimberg.
Denn der Bedarf ist trotz der Pandemie nach wie vor da und ist gerade in dieser speziellen Zeit sogar noch einmal deutlicher geworden. Vor allem junge Familien benötigten Platz, so Stimberg. Zudem ist eine selbst genutzte Immobilie ein Rentenbaustein, der laut Rechnung des LBS-Experten im Schnitt 600 Euro bringe.
Auch Reihen- und Doppelhäuser werden teurer
Mit 499.000 Euro waren gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser im Jahr 2021 in Mülheim etwas günstiger. Auch in dieser Kategorie gab es aber eine deutliche Steigerung, lag die Summe doch zwölf Monate zuvor noch bei 395.000 Euro. Die Belastung der Käufer lag hier bei 9,9 Jahreseinkommen.
Kaufpreise für Eigentumswohnungen aus zweiter Hand werden in der Studie mit durchschnittlich 185.000 Euro angegeben. Dies entspricht 2461 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (2020: 2065 Euro) und 3,7 Jahreseinkommen.
Preisspiegel umfasst mehr als 1000 deutsche Städte
Der Immobilien-Preisspiegel fußt auf einer Umfrage unter den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkasse und gibt einen Überblick über die Marktlage im Neubau und Bestand. Er umfasst mehr als 1050 Städte, darunter 14 Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern sowie 67 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Dazu kommen sogenannte Einpendlerorte mit mehr als 10.000 Einwohnern.