Mülheim. Die Dachdeckerinnung warnt vor Haustürgeschäften mit unseriösen Handwerkern. Warum die Mülheimer Bürger jetzt besonders vorsichtig sein sollten.
Mal sind es Kanalhaie, mal unseriöse Dachdecker: Die Verbraucherzentrale warnt grundsätzlich vor Geschäften zwischen Tür und Angel, bei denen Verbraucher unter Druck gesetzt werden. Aktuell sieht sich die Dachdecker- und Zimmerer-Innung verpflichtet, die Mülheimer vor Haustürgeschäften mit unangekündigten Handwerkern zu warnen.
Trotz intensiver Aufklärungsarbeit würden immer noch viele Hausbesitzer auf die unlauteren Machenschaften der sogenannten „Dach-Haie“ hereinfallen, so die Innung. Das Geschäft laufe immer nach der gleichen Masche ab: Ein unangekündigter Handwerker verwickele den Hausbesitzer in ein Gespräch über Schäden am Dach, die angeblich sofort repariert werden müssten.
Ältere Hausbesitzer mit Ein- oder Zweifamilienhäusern werden überrumpelt
Jens Peter Richard, Obermeister der Dachdecker- und Zimmerer-Innung: „Insbesondere ältere Hausbesitzer in Wohngebieten mit Ein- oder Zwei-Familienhäusern werden regelrecht überrumpelt.“ Es werde den Leuten eine sofort erforderliche Arbeit am Dach aufgedrängt, wie etwa beschädigte Dachziegel auszuwechseln, oder Blasen auf dem Flachdach zu entfernen. Dabei werde oft im Voraus Geld gefordert.
„Diese Kolonnen kommen meistens von weiter weg. Aktuell häufig aus dem Raum Osnabrück“, weiß Richard. „Nach einer oft unfachmännischen Ausführung oder bei Reklamationen sind die Kolonnen dadurch schnell über alle Berge. Wir können alle Hausbesitzer nur warnen, sich auf diese Geschäfte einzulassen.“ Gerade jetzt, nach den heftigen Stürmen, sollten die Mülheimer besonders vorsichtig sein, warnt die Dachdecker- und Zimmerer-Innung.
Mülheimer Verbraucherschützerin: Nicht an der Haustüre unter Druck setzen lassen
Christiane Lersch, die Leiterin der Mülheimer Verbraucherberatung, unterstützt diese Warnung: „Lassen Sie sich an der Haustür nicht unter Druck setzen und nehmen Sie nicht das erstbeste Angebot an, auch wenn die Situation etwas unangenehm ist.“ Sie empfiehlt, Preisvergleiche der Angebote anzustellen. „Eine Internetrecherche über die Firma, die da vor der Tür steht, kann auch hilfreich sein“, sagt Verbraucherschützerin Lersch.