Mülheim. Das Land erlaubt unter Auflagen Karneval-Zonen, in Mülheim aber wird diese Option nicht gezogen. Was die mölmschen Jecken stattdessen planen.
Eigentlich hatte der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval Mitte Januar alle Veranstaltungen der Session Corona-bedingt abgesagt. Doch jetzt soll es am Karnevalsfreitag, 25. Februar, doch eine Aktion geben.
Und zwar für Mülheimer Grundschulkinder. Wie der Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, bestätigt, werden die großen mölmschen Tollitäten an jenem Freitag zwischen 9 und 12 Uhr mit dem Rosenmontagszugs-Wagen des Förderkreises Brauchtum Mülheimer Karneval an der Katharinenschule, der Hölterschule und der Saarnberg-Schule vorfahren. Mit von der Partie sind auch die beiden karnevalistischen Wagenbauer Udo Bohnenkamp (KG Blau Weiß) und Jörg Schwebig (KG Aunes Ees).
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Und weil Karnevalisten natürlich nie mit leeren Händen kommen, bringen sie reichlich Kamelle und Co. mit. Der Einzelhändler Selgros und der Werbefachmann Heiner Janssen, seines Zeichens Ehrenpräsident des Hauptausschusses, machen es als Sponsoren möglich.
Anlass für die unverhoffte närrische Stippvisite sind die corona-konformen Karnevalspartys, zu denen die Grundschulen an der Frühlingstraße, am Saarnberg und an der Hölterstraße ihre jecken und bestimmt schön verkleideten Kinder einladen.
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„Wir freuen uns, dass wir auf diesem Weg dem närrischen Nachwuchs doch noch eine der fünften Jahreszeit gemäße Freude machen können, wenn schon der Rosenmontagszug, der drei Tage später durch die Innenstadt rollen sollte, aus bekannten Gründen nicht stattfinden kann“, so Uferkamp.
Noch bevor in der kommenden Woche der närrische Nachwuchs beglückt wird, überraschten die Roten Funken, Bernhard Naselski und Ex-Prinz Johannes Terkatz, die Bewohnerinnen und Bewohner des Franziskus-Hauses stellvertretend für alle Karneval-Kollegen mit einem frühlingshaften Blumengruß.
Uferkamp: Mit Maske, aber ohne Musik-Züge machen Karnevalszonen keinen Sinn
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Eingeschränkte Karneval-Zonen, wie sie zulässig und in einigen anderen Städten geplant sind, soll es nach Auskunft des Mülheimer Chef-Karnevalisten in unserer Stadt nicht geben. „In Duisburg oder Köln, wo man große Stadien hat, macht so etwas vielleicht Sinn. Aber vergleichbare Veranstaltungsorte für einen abgespeckten Rosenmontagszug oder etwas Vergleichbares haben wir in Mülheim nicht“, so Uferkamp.
Eine eingezäunte Feier-Zone, in der Karnevalisten noch nicht mal mit Musik-Zügen auftreten könnten und die Leute mit Maske schunkeln und auf die fünfte Jahreszeit anstoßen, aber noch nicht mal singen dürften? Das hätte für Uferkamp „nichts mit dem Brauchtum des Mülheimer Karnevals zu tun“.
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Stattdessen setzen Uferkamp und die mehr als 1000 aktiven Mülheimer Karnevalisten auf einen corona-freien Sommer mit einem großen Sommerfest, das voraussichtlich Ende Mai über die Bühne gehen und zeigen soll: „Hurra, wir leben noch!“. Und darüber hinaus gilt auch nach der zweiten corona-bedingt ausgefallenen Session: „Nach Aschermittwoch ist vor dem 11.11.“, den die mölmschen Karnevalisten dann am Elften im Elften 2022, was für eine närrische Zahl, vom Corona-Virus befreit, nur noch mit dem Bazillus Carnevalensis feiern wollen.