Mülheim. Die Pandemie bringt viele Probleme mit sich: Betroffen sind auch junge Menschen, die bald ihr Studium antreten wollen. Welche Probleme sie haben.

Auch Studenten und Studentinnen müssen Praktika machen, in manchen Fächern sogar schon vor Antritt des Studiums. In Coronazeiten ist das alles andere als einfach, sagt Beatrice Liebeheim-Wotruba, Sprecherin der Mülheimer Hochschule Ruhr West (HRW).

Kaum einer biete den jungen, zumeist noch unerfahrenen Menschen einen Platz an. Man denke deshalb darüber nach, den angehenden Studenten das Vorpraktikum für das Wintersemester 2022/23 zu erlassen. So hat es die HRW auch schon in den vergangenen Corona-Jahren gehandhabt.

Anders als eigentlich vorgesehen, mussten Studieninteressierte der Fächer Bauingenieurwesen oder Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Bau oder Maschinenbau nicht nachweisen, dass sie bereits vor der allerersten Vorlesung acht Wochen Praktikum absolviert haben werden. Bis zum dritten Semester waren für gewöhnlich weitere vier Wochen vorgeschrieben; auch die waren nun entbehrlich. Ingenieurbüros nämlich, die sonst gern genommene Arbeitgeber waren, signalisierten: Kein Interesse. Viele der Mitarbeiter arbeiten seit langem im Homeoffice – mit der Betreuung eines jungen Praktikanten ist es da schwierig.

„Manchem gelingt über das Praxissemester sogar der Direkteinstieg“

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Einfacher haben es laut Liebeheim-Wotruba Studierende, die schon kurz vor dem Abschluss ihres Bachelor-Studiengangs stehen. Sie müssen für ein komplettes Semester in die Praxis, und finden auch nach wie vor Jobs. Das ist gut, weil sie wichtige Kontakte knüpfen und idealerweise ihre Bachelorarbeit in dem Betrieb schreiben können. „Manchem gelingt darüber sogar der Direkteinstieg.“ Auch wenn manche Praktika etwas umstrukturiert werden mussten, die Arbeitgeber bleiben am Ball: „Und so gab’s bislang noch niemanden, der sein Studium nicht hätte beenden können, weil ihm das Praxissemester fehlte.“

Es ist ja auch eine Win-win-Situation: Nicht nur Studierende brauchen Firmen – auch Firmen brauchen Studierende. „Die Nachrichten sind doch eindeutig“, sagt Beatrice Liebeheim-Wotruba, „für die Energiewende, in der Baubranche, in der IT: Überall fehlen Fachkräfte.“ Den Unternehmen sei deshalb sehr daran gelegen, mit fast fertigen Studenten zusammenzuarbeiten.

Wer Praktika zu vergeben hat, kann sich bei der HRW melden: Özcan Tek vom Career Service, 0208 88254- 228,