Mülheim. Volle Busse und Bahnen sind in Corona-Zeiten nach wie vor ein Ärgernis. Doch die Ruhrbahn hat die Kapazitäten in Mülheim bereits erhöht.
Volle Busse und Bahnen auf dem Weg zur Schule sind in Zeiten der Corona-Pandemie für manche Eltern noch immer ein Ärgernis. Dabei hat die Ruhrbahn die Kapazitäten bereits aufgestockt. Die Redaktion hat den Vor-Ort-Check gemacht.
Gegen 7.30 Uhr ist es an der Gustav-Heinemann-Schule in Dümpten noch relativ ruhig. Die ersten Busse, die vorfahren, sind noch kaum gefüllt. Nur vereinzelte Schüler steigen aus. Erst die Linie 129 in Richtung Winkhausen ist besser gefühlt. Zwei Minuten nach acht Uhr bringt der 131er einen ganzen Schwall an Schülerinnen und Schülern aus der Stadtmitte mit. Alle Sitzplätze sind belegt, dazu stehen Menschen in den Gängen. Zum Bersten gefüllt sind auch die vollsten Busse an diesem Dienstagmorgen aber nicht.
Schülerinnen und Schüler versammeln sich direkt an der Bushaltestelle
Es wirkt in den Momenten voll, weil sich die Jugendlichen nicht gleich auf den angrenzenden Schulhof verteilen, sondern unmittelbar an der Haltestelle in Gruppen sammeln. „Ich finde das schon noch ziemlich voll für die Anzahl der Busse“, sagt eine Lehrerin, die am Morgen Aufsicht hat.
Auch andere Mülheimerinnen und Mülheimer hatten sich bei einer ähnlichen Diskussion auf der Facebookseite dieser Zeitung besorgt gezeigt. „Der 133er fährt manchmal Haltestellen noch nicht einmal mehr an, weil er bereits total überfüllt ist“, hieß es da. Gleiches gelte für die Straßenbahnen. „Da steht man oft Nase an Nase.’
Die Ruhrbahn erhöhte bereits im Mai in Mülheim die Kapazitäten
Die Ruhrbahn hat die morgendlichen Kapazitäten schon erhöht. Neben den 20 Linien, die die jungen Mülheimerinnen und Mülheimer zur Schule bringen, wurden die Linien E22 ab Hauptbahnhof, E32 ab Flurstraße und E42 ab Sunderplatz bereits im Mai verstärkt. Seitdem fahren zwei Busse hintereinander. Auch zum Schulende wurden vier zusätzliche Linien eingerichtet. Mit dem Jahreswechsel wurde dieses Angebot bis zum 23. Juni verlängert.
„Fahrgäste werden gebeten alle zur Verfügung stehenden Linien zu nutzen, damit sich das erhöhte Fahrgastaufkommen während des Schulverkehrs bestmöglich auf das Regelangebot und die E-Wagen-Fahrten verteilt“, hieß es bei der Einführung des verstärkten E-Bus-Taktes von Seiten der Ruhrbahn. Doch hier liegt die Krux. Auch am Dienstag war zu beobachten, dass Schülerinnen und Schüler Schwerpunktzeiten wählen, um nicht zu spät, aber eben auch nicht zu früh anzukommen.
Müssen die Mülheimer Schulen reagieren?
Die Schülerströme besser zu verteilen, dürfte hinsichtlich des Personals schwierig werden. „Bereits seit dem Beginn des wiederkehrenden Präsenzunterrichts sind an den größeren Haltestellen Hauptbahnhof und Stadtmitte Servicepersonale im Einsatz, die, wenn nötig, steuernd eingreifen“, sagt Ruhrbahn-Sprecherin Sylvia Neumann. Grundsätzlich richte sich der Verkehrsbetrieb aber nach dem Unterrichtsbeginn der Schulen. „Vielleicht müssen die Schulen da auch noch einmal über Veränderungen nachdenken“, regt Neumann an.