Mülheim. Der Bürgerradweg an der Mülheimer Zeppelinstraße ist auf den Weg gebracht. Nur die MBI protestieren deutlich und fordern die Straßenbahn zurück.
Während die Abrissarbeiten für den zukünftigen Bürgerrad- und Gehweg zwischen Hauptfriedhof und Flughafen im vollen Gange sind, protestiert zumindest eine politische Gruppe noch vehement dagegen: Die an der Zeppelinstraße vor rund zehn Jahren stillgelegten Straßenbahnanlagen seien „unrechtmäßig“ stillgelegt worden, behaupten die MBI. Und will darüber eine Debatte im Mobilitätsausschuss führen.
Soll der Bürgerradweg diese Stilllegung etwa „nachträglich legalisieren“?, stellen die Mülheimer Bürgerinitiativen die neue Verbindung für Fahrradfahrer und Fußgänger infrage. Aus ihrer Sicht sei diese „nicht wirklich notwendig“. Um entsprechende Stiche im Mobilitätsausschuss zu setzen, haben die MBI eine Reihe von Fragen im Köcher. Dabei geht es auch darum, welche Rolle die einstige Straßenbahnlinie für die Weiterentwicklung des Flughafens hatte.
MBI stellen die Aufhebung der Konzession für Flughafenast in Frage
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So stellen die MBI fest, dass der Flughafenast mit der Linie 104 zumindest Teilstück einer regionalen Entwicklungsachse Rhein-Ruhr für Straßenbahnen war. Ebenso sollte dieser eine Rolle spielen für einen Wohn- und Gewerbepark am Flughafen. Muss der interkommunale B-Plan dazu für den Bürgerradweg geändert werden?, wollen sie im Mobilitätsausschuss wissen.
Ebenso fraglich ist für die MBI die Aufhebung der Konzession für den Flughafenast. Sie sei ursprünglich bis 2027 festgeschrieben gewesen. Aus Sicht der MBI habe die damalige Mülheimer Verkehrsgesellschaft „die ordnungsgemäße Instandhaltung pflichtwidrig unterlassen“. 2015 aber signalisierte die Bezirksregierung, die damalige MVG aus der Betriebspflicht zu entlassen, wenn sie den Umstieg von Bahn auf Bus am Hauptfriedhof barrierefrei gestaltet.
Bis heute ist dies nicht erfolgt, nun aber soll mit dem Bürgerradweg auch der Umbau von acht Bushaltestellen zur Barrierefreiheit einhergehen. Ist die Stilllegung also bis heute nicht genehmigt und daher auch der aktuelle Abriss der Strecke rechtswidrig? Für den Mobilitätsausschuss am Donnerstag, 3. Februar, ist eine hitzige Debatte zu erwarten.