Mülheim. Noch wird der Nahverkehrsplan in Mülheim politisch debattiert. CDU und Grüne aber legen sich für Mintard fest: Der Bus nach Kettwig soll rollen.

Für den Ortsteil Mintard soll sich der Nahverkehr mit dem neuen Nahverkehrsplan spürbar verbessern: Geplant ist darin eine neue Linie „E6“, die Saarn und Kettwig über Mintard verknüpft. Das muss politisch zwar noch diskutiert und beschlossen werden, doch die Koalitions-Mehrheit aus CDU und Grüne hat sich schon jetzt festgelegt: die Busverbindung soll rollen.

Damit kann diese Verbindung schon heute als gesichert betrachtet werden – wenn auch Essen zustimmt. „Die Fraktionen von CDU und Grünen unterstützen die Petition von Blau-Weiß Mintard und ,Wir in Mintard’, den Stadtteil über den öffentlichen Personennahverkehr an Kettwig anzuschließen“, geben sie in einer Pressemitteilung bekannt.

Verbindung soll dazu beitragen, „das Kirchturmdenken im Ruhrgebiet aufzubrechen“

Auch interessant

Für den mobilitätspolitischen Sprecher Siegfried Rauhut (CDU) ergibt dies „mit Blick auf Sport, Handel und Freizeit sicherlich Sinn“. Der Koalitionspartner stimmt zu: „Mit dieser Verbindung wollen wir auch einen Beitrag leisten, das Kirchturmdenken im Ruhrgebiet aufzubrechen,“ führt Timo Spors (Grüne), Vorsitzender des Mobilitätsausschusses, aus.

Erst kürzlich bemängelten Anwohner aus Mintard die inzwischen zunehmende Wohn- und Verkehrsdichte im Ort. Vor allem bei Sportveranstaltungen von Blau-Weiß Mintard seien die Straßen „zugeparkt“, schildern sie. Denn wer hier wohnt oder an solchen Ereignissen teilnehmen möchte, ist auf das Auto angewiesen.

Verbindung nach Kettwig fordern Mintarder schon lange

Zudem: Eine solche Verbindung vor allem nach Kettwig fordert die Bürgerschaft hier schon lange. Die „Nahverkehrsplanung im Ruhrgebiet dürfe nicht an den Stadtgrenzen Halt machen“, pflichtet Spors bei. Vielmehr müssten insbesondere städteübergreifende Verbindungen verbessert werden.

Beide Fraktionen hoffen, dass sich diese Sicht auch auf Essener Seite durchsetzt. Derzeit ist Mülheim mit den angrenzenden Städten auch in Ratingen und Oberhausen über eine neue Verzahnung des Nahverkehrs im Gespräch.