Den Segen zum Mitnehmen verteilten Henrietta, Finn, Tristan und Tom am Samstag in Mülheim-Holthausen, und sie sammelten für den guten Zweck.

Sie ziehen von Haus zu Haus, singen Lieder, bringen den Segen und sammeln Spenden für den guten Zweck: die Sternsinger. Auch in Mülheim sind wieder Sternsinger von einigen Gemeinden losgeschickt worden, um den Segen zu verbreiten – so etwa die Kinder aus Sankt Mariae Geburt. Sie spendeten diesmal auch den „Segen to go“ - eine Alternative zum Singen an der Haustür.

Am Samstag standen von neun bis zwölf Uhr Sternsinger vor der Bäckerei Hemmerle an der Zeppelinstraße und beglückten vorbeilaufende Menschen mit dem Segen zum Mitnehmen. Der Segen, das sind vom Pastor gesegnete schwarze Aufkleber für die Haustüre, mit der Inschrift „Christus Mansionem Benedicat“ – auf Deutsch: „Christus segne dieses Haus“.

Die Idee entstand schon im letzten Jahr

Den „Segen to go“ gibt es zum zweiten Mal. Entstanden ist die Idee letztes Jahr, als die Sternsinger von Sankt Mariae Geburt aufgrund der Coronapandemie auf den persönlichen Segen mit Klingeln an der Haustüre verzichtet haben. So konnten sich Menschen dennoch den Segen abholen und selbstständig an ihrer Haustür aufhängen.

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In diesem Jahr ziehen die Sternsinger zwar, sofern alle damit einverstanden sind, mit genügend Sicherheitsabstand wieder von Tür zu Tür, aber den „Segen to go“ gibt es trotzdem weiterhin.

Ein Sammelglas steht bei der Aktion der Sternsinger an der Zeppelinstraße in Mülheim auf dem Tisch. Die Kinder sammeln für die gesundheitliche Versorgung von kranken Kindern in Afrika.
Ein Sammelglas steht bei der Aktion der Sternsinger an der Zeppelinstraße in Mülheim auf dem Tisch. Die Kinder sammeln für die gesundheitliche Versorgung von kranken Kindern in Afrika. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Aktion zaubert Kindern und Spendern ein Lächeln ins Gesicht

In Dreier- und Vierergruppen standen am Samstag in königliche Gewänder gekleidete Sternsinger an der Zeppelinstraße. Auf dem Kopf selbstgebastelte Kronen, in der Hand den Stern von Bethlehem, auf dem Tisch vor sich eine schon gut gefüllte Dose mit Geld und eine Musikbox, aus welcher weihnachtliche Lieder erklangen. Immer wieder blieben vorbeilaufende Menschen neugierig stehen, kramten in ihren Taschen, warfen etwas Geld in die Büchse und nahmen sich einen Segen mit. Leuchtende Augen und ein Lächeln im Gesicht – auf beiden Seiten.

Finn, Tom und Tristan, jeweils neun Jahre alt, übernahmen gemeinsam mit der sechsjährigen Henriette die Schicht von zehn bis elf Uhr. Danach wurde mit einer neuen Gruppe getauscht. Warum die Vier so gerne Sternsinger sind: „Weil es Spaß macht, und um Kindern in der Welt zu helfen“, war die einstimmige Antwort.

Gesund werden und bleiben - ein Kinderrecht weltweit

Dieses Jahr steht das Dreikönigssingen unter dem Motto: „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“ Das Kindermissionswerk hat dafür Menschen in Ägypten, Südsudan und Ghana zugehört, die Kindern und Jugendlichen mit gesundheitlicher Versorgung helfen. Dazu gibt es auch einen Infofilm, der unter anderem auf der Website von Sankt Mariae Geburt zu sehen ist. „Unsere Sternsinger wollen super gerne etwas für arme Kinder tun“, weiß Sabine Stoffel, Mitorganisatorin.

„Außerdem freuen sich die Leute immer sehr. Besonders die ganz jungen Sternsinger sind beliebt – weil sie so süß sind“, lächelt sie. Jedoch wünscht sich Stoffel, dass noch mehr Kinder und auch Jugendliche mitmachen. Dieses Jahr gab es etwa 50 Sternsinger, doch das sind noch lange nicht genug. Ob evangelisch oder katholisch sei egal: „Wir sammeln für alle Kinder der Welt. Dann dürfen natürlich auch alle Kinder mitmachen“, so Stoffel.

Aktion erreicht mehr Leute

Einer der Passanten, der sich einen „Segen to go“ mitnahm, war Karl-Heinz Salomon. Er findet die Sternsingeraktion super: „Es ist ungezwungen, aber man weiß, das Geld kommt trotzdem an.“ Und schon mit einer kleinen Spende könne viel Gutes erreicht werden. Gerade die Idee, am Straßenrand den Segen zu verteilen und Spenden zu sammeln, gefällt ihm gut: „Man muss ja Alternativen schaffen, um alle Menschen zu erreichen. Viele sind der Kirche fern geblieben, und kommen ihr so wieder näher.“

Es kam auch einiges an Geld zusammen, weiß Sabine Stoffel. Schon am Freitag hatten ein paar Kinder vor dem Aldi am Werdener Weg gestanden und trotz des Regens etwa 500 Euro für den guten Zweck gesammelt. Am Samstag war es noch mehr.