Mülheim. Die Sternsinger-Aktion startet jetzt auch in Mülheim wieder. 2019 kamen hier 83.777 Euro zusammen. Diesmal soll es möglichst noch mehr Geld sein.
„Christus mansionem benedicat“ oder kurz: C+M+B: Der Segensspruch – Christus segne dieses Haus – wird in diesen Tagen wieder von den Sternsingern in Mülheim von Tür zu Tür gebracht. Unter dem Motto „Frieden! Im Libanon und weltweit.“ sammeln Kinder und Jugendliche Geld für Gleichaltrige, die in Armut und in Kriegsgebieten aufwachsen müssen.
Mülheimer sammelten 2019 sogar 26.500 Euro mehr als 2018
Über 50 Millionen Euro sammelten die Sternsinger 2019 bundesweit. Ein stolzes Rekordergebnis der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Fast 1,5 Millionen Euro an Spenden haben Anfang des vergangenen Jahres hunderte Jungen und Mädchen an den Haustüren im Bistum Essen gesammelt. Die Mülheimer Sternsinger steuerten rund 83.777 Euro bei. Das waren stattliche 26.500 Euro mehr als 2018.
„Wir hoffen auch in diesem Jahr wieder auf einen kleinen Anstieg, da die Spendenbereitschaft in den Vorjahren auch immer stetig größer geworden ist“, sagt Mirko Roßkothen, der seit zehn Jahren die Aktion Sternsinger in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt organisiert. „Von Jahr zu Jahr konnte wir auch in unserer Gemeinde immer wieder neue Rekordsummen sammeln.“
Gemeinden gehen kreative Wege um Kinder zu begeistern
Obwohl Gemeinden zusammengelegt wurden, Kirchenaustritte und Geburtenrückgang der katholischen Kirche auch in Mülheim in den letzten Jahren stark zusetzten, bleibt die Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerks und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend eine beliebte Tradition. „Natürlich nehmen wir wahr, dass die Zahl der Kommunionkinder, die sich häufig bei den Sternsingern engagieren, zurückgegangen ist“, sagt Thomas Rünker, Sprecher des Bistums Essen. „Die Gemeinden gehen unterschiedliche, teils sehr kreative Wege, um Kinder und Jugendliche für die Sache zu begeistern oder die Menschen zu erreichen, die den Segensspruch gerne über ihrer Haustüre haben möchten.“
Dazu gehöre es auch, aktiv in die Schulen zu gehen. Aber auch in den Innenstädten oder vor Supermärkten seien die Sternsinger präsent, gingen auf die Menschen zu. Insgesamt, so Rünker, würden immer mehr Gemeinden im Bistum Essen auch auf moderne Formen der Kommunikation setzen und sind auf Facebook oder Twitter aktiv.
Sternsinger buchen über Internetseite der Gemeinde
Auch die Mülheimer Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt bietet ihren Gemeindemitgliedern – neben der klassischen Voranmeldungen im Rahmen der Gottesdienste – die Möglichkeit, den Besuch der Sternsinger digital über die Internetseite der Pfarrgemeinde zu buchen. Auf gut Glück von Haus zu Haus ziehen die Sternsinger in Mülheim schon länger nicht mehr. „Es ist schon eine logistische Herausforderung, die einer guten Planung bedarf“, sagt Mirko Roßkothen. „Und für die Kinder und Jugendlichen ist es natürlich auch eine Enttäuschung, wenn sie niemanden antreffen oder gar an der Tür abgewiesen werden.“
Aktion Sternsinger
Rund 300.000 Kinder und Jugendliche ziehen in Deutschland in diesen Tagen von Haus zu Haus, um als Sternsinger den Segensspruch an den Haustüren anzubringen.
Die Sternsingeraktion vom Kindermissionswerk und Bund der Deutschen Katholischen Jugend gibt es seit 1959 und sie ist weltweit die größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Weitere Informationen auf www.sternsinger.de
Immerhin besuchen die Sternsinger alleine in der Gemeinde rund um das Kloster Saarn etwa 200 Haushalte. Hinzu kämen noch Kindergärten und Pflegeeinrichtungen. In der Gemeinde St. Barbara in Dümpten gibt es seit vielen Jahren eine Ablaufliste. Koordiniert wird die Sternsinger-Aktion schon seit 30 Jahren von Gemeindereferentin Susanne Heimann. „Ebenso lange stehen manche Namen auch auf der Liste, die im Rahmen der Adventszeit immer wieder aktualisiert wird“, sagt Heimann. „Neuzugezogene können sich melden, manchmal sehen Leute die Kinder, wenn sie als Heilige drei Könige unterwegs sind und fragen spontan, ob sie nicht auch bei ihnen vorbeikommen können.“
Ein Zeichen für Hilfsbereitschaft und Frieden
So wie Lukas, Greta, Ben und Tom, die am Samstag die Blicke auf ihrer Runde durch die Gemeinde auf sich ziehen. Zu süß sehen die Zwei- bis Vierjährigen in ihren Kostümen und mit den großen Kronen aus. Da geht auch Anwohnerin Barbara Brachvogel das Herz auf. „Das Dreikönigssingen ist eine schöne Tradition, die ich sehr gerne unterstütze“, so die Dümptenerin. Sie sei auch ein Zeichen – ein Zeichen für Hilfsbereitschaft und Frieden.