Mülheim. Infektionszahlen in Mülheim steigen sichtlich. Ob das schon die fünfte Welle ist, ist nicht eindeutig. Gesundheitsamt sieht Unterschied zu Delta.

Weil die Virus-Variante Omikron so ansteckend ist, wird im Laufe des Monats ein starker Anstieg der Infektionszahlen prognostiziert. Die Lage am Mülheimer Gesundheitsamt ist nach den Feiertagen und dem Jahreswechsel noch nicht eindeutig. Aber die Infektionszahlen steigen sichtlich.

So wurden am Freitagmorgen 857 aktuell Infizierte gemeldet (Vortag 715), 938 Menschen befanden sich in Quarantäne (790). Die Inzidenz der Ungeimpften liegt mit 431,3 (388) sehr hoch, aber auch die Impfdurchbrüche nehmen zu: Die Inzidenz der Geimpften lag am Freitag bei 236,3 (Vortag: 195,6).

Ist das schon die fünfte Welle der Pandemie oder immer noch die vierte Welle? Der Leiter des Mülheimer Gesundheitsamtes, Dr. Frank Pisani, sah am Donnerstag noch keinen „harten Schnitt“. Er schätzt, dass die nächsten ein, zwei Wochen Klarheit bringen werden. Wenn die Kinder wieder zur Schule gehen und auch alle Betriebe aus den Weihnachtsferien zurückgekehrt sind.

Einen Anstieg der Infektionszahlen gibt es häufig nach Ferien und Feiertagen

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Alle Fälle der Weihnachtstage und vom Jahreswechsel seien tagesaktuell abgearbeitet, nachverfolgt und gemeldet worden, betont Pisani, denn die Mitarbeitenden im Mülheimer Gesundheitsamt hätten auch an den Feiertagen gearbeitet. Man sehe zwar ein Ansteigen der Zahlen, aber dieses Phänomen habe es auch in der Vergangenheit oft nach Ferien und Feiertagen gegeben, wenn die Menschen dann Symptome entwickelt hätten.

80 Prozent der sequenzierten Fälle in Mülheim zeigten die Omikron-Variante, bestätigte Dr. Frank Pisani. „Wir müssen aber auch sagen, dass die Symptome im Vergleich zur Deltavariante überwiegend milder sind“, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes. „Wir sehen nicht so viele schwere Fälle wie bei Delta.“ Bei der Delta-Variante hätten die Gesundheitsamtsmitarbeiter teilweise Krankenwagen für die Infizierten gerufen, die in Quarantäne waren und denen es sehr schlecht gegangen sei. „Das ist derzeit nicht der Fall.“

Leichte Symptome überwiegen – fürs Gesundheitsamt kein Grund zur Sorglosigkeit

Bei den Symptomen der Infizierten mit der Omikron-Variante würden relativ milde Symptome überwiegen wie Schnupfen, eventuell auch Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, manche hätten auch eine erhöhte Temperatur. „Die Leute fühlen sich schlapp.“ Damit will Dr. Pisani allerdings keinesfalls Entwarnung für die Omikron-Variante geben: „Wenn sich viele anstecken, laufen statistisch auch viele Fälle auf, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Und das könnte das Gesundheitssystem überlasten.“